Unser Adventskalender 2007

Alles was die Welt (nicht) braucht

Beitragvon Laeusel » So Dez 16, 2007 5:44 pm

Das 16te Türchen.......


Weihnachtsstern
Es leuchtet der große Weihnachtsstern
zwischen den Lichtern von nah und fern
und die kleinen Sterne wandern
am Himmelszelt mit vielen andern.

In dem weiten glänzenden All
wo mit Musik und Trompetenschall
die Engelschar laut musizieren -
fröhlich zu hören ein Jubilieren.

Himmelhoch jauchzend weit und breit
verkünden sie die Weihnachtszeit
und der Weihnachtsstern - er glänzt so klar,
erscheint zum Christfest, wie in jedem Jahr.

Er leuchtet auf der Welt für alle -
wie damals schon am nächtlichen Stalle
wie geboren wurde das Christkindlein
mit dem hellen Heiligenschein.



Borgholzhausen
Um 1740 siedelten sich Honigkuchenbäcker aus dem benachbartem
Dissen in Borgholzhausen an. Aus dem Hannoverschen kamen vor über
200 Jahren die ersten Honigkuchenbäcker nach Borgholzhausen, und bis
heute wurden die geheimen Würzrezepte von Generation zu Generation vererbt.

1827, 1830 und 1861 wurden Lebkuchenfabriken gegründet, wodurch
Borgholzhausen zur sprichwörtlichen "Honigkuchenstadt" wurde.

Westfalens Nürnberg nennt sich diese Stadt im Teutoburger Wald nahe
der Ravensburg, etwa 20 km nordwestlich von Bielefeld. Zu den
Haupterwerbszweigen gehört nämlich die Herstellung von Honigkuchen,
die z. B. in Gestalt der bunt beschrifteten Lebkuchenherzen wohl jedem
auch schon einmal auf einer Kirmes etc. begegnet sind.



Braune Kuchen

Zutaten
500g Mehl
250g Zucker
250g Butter
125g Sirup (hell oder dunkel)
1 Ei
1TL Pottasche
1 TL Hirschhornsalz
1 TL Lebkuchengewuerzmischung
gemahlene Mandeln
zerkleinerte Succade
zerkleinerte Orangeade.
Zubereitung
Alles vermengen und runde Straenge in Plaetzchengroesse rollen. 1-2 Naechte im Kuehlschrank ziehen lassen.

Straenge in Scheiben schneiden (ca. 0,5 cm dick), und aufs Blech legen,

Bei 150-175° C ca.15-20 min im vorgeheizten Ofen backen.
Abkühlen lassen und in Weihnachtsgebaeckdosen legen.

Halten sich ziemlich lange und schmecken erst so richtig gut, wenn sie einige Zeit gelegen haben.
Ciao
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Beitragvon Laeusel » Mo Dez 17, 2007 8:36 am

Die 17 .....

Christbaumkugeln
Bevor es Christbaumkugeln gab, wurde der Weihnachtsbaum mit Früchten und
Zuckerwaren behängt. Die Früchte, zumeist eingelagerte Winteräpfel, waren in den harten
Wintermonaten Mangelware und hatten für die Menschen damals eine große Bedeutung.


In den Schlössern und der adeligen Bevölkerung wurden die Früchte später zuerst
vergoldet, dann durch wertvolle, versilberte Glaskugeln ersetzt. Dies erklärt, warum die
ersten urkundlichen Berichte meist aus dem Adel stammen. Der Brauch, Christbäume mit
funkelnden Kugeln zu schmücken, stammt also nicht aus dem Volk.

1870 erfindet Justus Liebig aus Morgenstern bei Gablonz die Kunst, Glaskörper von innen
zu versilbern. Aus Gablonz stammt auch die Familie Krebs, die heute in Rosenheim Glas-
Christbaumschmuck produziert. 1878 spricht die Sonneberger Handels- und Gewerbekammer
von „jährlich wachsender beifälliger Aufnahme“ des Glas-
Christbaumschmucks aus Thüringen. Dorthin waren die Glasbläser Böhmens im Zuge der
Gegenreformation vertrieben worden. 1893 ist der Glasschmuck an Weihnachtsbäumen
nicht mehr wegzudenken.

Bis heute hat sich der Brauch des Weihnachtsbaumschmückens und der Glaskugel auf der
ganzen Welt verbreitet. So ist der ursprünglich rein deutsche Brauch, losgelöst vom
christlichen Symbol, beispielsweise auch in Japan, Afrika, Südamerika oder Australien zu
finden. Traditionelle Kugelfarben wie Rot, Gold und Silber sind inzwischen durch
modische Töne wie Azurblau, Bordeaux, Kupfer oder Rose verdrängt worden.



24 Türchen
Das 1. Türchen klopft leise an
Und erste Tannen duften dann
Das 2. Türchen schwer sich öffnen lässt
Das Marzipanschwein ist zu fett

Aus dem 3. Tor ein Adventsgedicht erklingt
Aus dem 4. Fenster Frau Holle dazu singt
Im 5. Fenster geht es ab
Da werden alle Schuhe blitzblank gemacht

Im 6. Haus ruhen sich alle aus
Und warten auf den Nikolaus
Dann in der Nacht zur 7
Lernen die ersten Engel fliegen

Gebacken wird im 8. Haus
Im 9. holen wir den Schlitten raus
Im 10. Haus ist längst Advent
Alsdann die zweite Kerze brennt

Weihnachtsgeschichten drängen aus dem 11. Haus
Und freuen sich auf den Weihnachtsschmaus
Das 12. Tor will eine Pause
Mit Spekulatius und ner Brause

Ab 13 geht es wieder ab
Leider macht jetzt die 14 schlapp
Das 15. Türchen Weihnachtsgrüße schreiben will
Nr. 16 schreit nun schrill

Das 17. Türchen hält es kaum noch aus
Mit Tür 18 kommt die Familie heraus
Aus Tür 19 klingen Engelsharfen
Nur noch 5 mal schlafen

Kommt Weihnachten am 20. auf Raten
1 Tag später können die Kinder kaum noch warten
Die 22 kommt mit nem Riesenknall
Es riecht nach Weihnachten überall

Der 23. wird zur Zaubernacht
Es funkelt am Baum die Kerzenpracht
Heiligabend ist es dann vollbracht
Mit den Kindern auch das Christkind lacht

Im heiligen Kerzengewand
Fängt die Tanne zu singen an
Güldene Glöckchen zart dazu klingen
Und feierlich Geschenke bringen

Bild
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Beitragvon Laeusel » Di Dez 18, 2007 8:39 am

Dann reiss ich mal die 18 auf.


Weihnachtsbaumstrip

Am Weihnachtsbaum die Nadeln sitzen,
ganz fest am Anfang - an den Spitzen.
Erwärmt sich dann das Tannenherz,
nach ein paar Tagen - s'ist kein Scherz,
hat er sein Kleid sich ausgezogen,
die Nadeln liegen all am Boden,
steht nackt nun in der Ecke dort
und Mutter ruft: "Der Baum muss fort!"


:weihnacht3:
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Beitragvon Laeusel » Mi Dez 19, 2007 9:09 am

Das neunzehnte Türchen.....

Weihnachtsmann
Martin Luther schaffte um 1535 die Kinderbescherung durch den Heiligen Nikolaus ab,
welcher bis dahin Gabenbringer der Kinder war.

So erhielten die Kinder seitdem am Weihnachtstag die Gaben durch den "heiligen Christ"

Das Christkind eroberte zunächst das evangelische Deutschland bevor es sich nach Bayern
und auch ins Rheinland ausbreitete.

Erstmalig taucht das Wort Weihnachtsmann im 18. Jh. auf. Bis dahin hat überall das
Christkind die Gaben überreicht und das Christkind kommt auch heute noch in den meisten Regionen.

Das Christkind wurde aber in vielen Orten durch den Weihnachtsmann ersetzt und der
Weihnachtsmann ist weiter auf dem Vormarsch in seiner Verbreitung.

Grossen Anteil an seiner Verbreitung hat kein Geringerer als Heinrich Hoffmann von
Fallersleben der das dazu passende Lied Morgen kommt der Weihnachtsmann, im Jahre
1835 geschrieben hat.

Die typisch rote Kleidung mit dem weissen Pelzbesatz bekam der Weihnachtsmann 1932
durch eine grosse Werbeaktion von Coca Cola.

Seit diesem außerordentlichen Werbefeldzug ist der Weihnachtsmann mit seinem roten
Mantel und dem weissen Pelzkragen zum Standart geworden.


Bild
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Beitragvon Laeusel » Do Dez 20, 2007 8:51 am

.......... 20 ..........


Stern von Bethlehem
Nach Matthäus haben die Magier (die heiligen 3 Könige) einen Stern aufgehen sehen,
dem sie dann gefolgt sind, bis dieser über den Geburtsort Jesu in Bethlehem anhielt.
Dieser Stern,so ist zu lesen, war den Magiern ein Zeichen und Wegweiser.

Der Stern von Bethlehem ist ein sagenhaftes Phänomen und wird schon seit Jahrhunderten
untersucht, vor allem um das Geburtsdatum von Jesus zu ermitteln und genau zu bestimmen.

Varianten und Hyphotesen darüber gibt es ja schon viele.

Ein Stern als eine Supernova vielleicht, oder eher ein Komet oder durch astronomische
Beobachtungen gesichtet usw.

Heutige Theologen gehen mehrheitlich nicht mehr von der Magiererzählung aus, und
deuten das Phänomen des Sterns von Bethlehem daher auch nicht naturwissenschaftlich
als Supernova, Komet etc.
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Beitragvon Laeusel » Fr Dez 21, 2007 8:59 am

Türchen 21!


Wieder ist ein Jahr vergangen

Wieder ist ein Jahr vergangen,
gerade hat’s erst angefangen!
Die Zeit verging fast wie im Flug
. doch uns tut alle Ruhe gut.

Bei Kerzenschein in froher Runde,
genießen wir doch jede Stunde,
und trinken Glühwein oder Punsch
denn das erfüllt so manchen Wunsch.

Man schaut zu Liebsten fern und nah,
und plötzlich ist’s Neujahr schon da!
Man hofft, dass es uns Gutes bringt,
dass alles Schöne uns gelingt.

Wir schauen hin, die Zukunft kommt,
wir freuen uns auf G’sundheit prompt,
wir hoffen, dass wir glücklich werden,
dass unser Frieden bleibt auf Erden.

Die Weihnacht ist die schönste Zeit,
für Tage der Besinnlichkeit,
das Christkindlein den Stern erhellt,
und so genießen wir uns’re Welt!



Marzipan
franz. massepain - engl. marzipan, marchpane - ital. marzapane

Neueste Forschungen belegen tatsächlich einen Venezianischen Ursprung, des Namens
nach einer byzantinischen Münze mauthaben (in Italien mataban) und beim Zoll früher
auf den Spanschachteln dann neapolitanisch martzapane. Das Wort wurde aber schnell
auf den süssen Inhalt übertragen - und man nannte es sehr bald das marzapan

denn es gehört schon seit Jahrhunderten zu den feinsten und beliebtesten Süßigkeiten.
Schön verpackt, wird es in viele Länder geschickt und fehlt wohl unter keinem Weihnachtsbaum.

Am berühmtesten ist das aus Königsberg und Lübeck stammende Marzipan.

Herstellung von feiner Marzipanmasse
Zutaten für den Teig:


500g Mandeln
6 Tropfen Bittermandelöl
500g gesiebter Puderzucker
3-4 EL Rosenwasser

ZUBEREITUNG:
Die Mandeln 24 Stunden in kaltes Wasser legen, damit Sie schön weiß bleiben. Die Haut
abziehen und nach dem Schälen nochmals in kaltes Wasser legen, das man öfter wechseln
soll. Danach die Mandeln sehr gut abtrocknen, durch eine ganz saubere Mandelmühle
drehen und anschließend im Mörser so fein wie möglich stoßen. Dann gibt man die
Mandeln mit 300 g Zucker und 2 EL Rosenwasser in einen Kupferkessel und rührt die
Masse mit einem neuen Kochlöffel auf dem Herd, bis sich die Masse vom Topf löst. Diese
Masse gibt man auf ein Brett und arbeitet den restlichen Zucker und das Bittermandelöl -
wenn nötig noch einige Tropfen Rosenwasser zugeben - sehr gut ein.


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Beitragvon PIT » Sa Dez 22, 2007 12:11 am

Du Klaus ich hoffe Du bist böse,
abber ich konnte nicht wiederstehen und hab hinter das Türchen vom 24.12 geguckt und hab das gefunden http://www.amazon.de/gp/mpd/permalink/m ... ZG0TGME51P :1:
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Beitragvon Laeusel » Sa Dez 22, 2007 1:52 pm

Türchen Nummer 22 .....


Stille Nacht
In der ganzen Welt kennt man dieses für viele Menschen schönste Weihnachtslied, das um
die Mitte des 19. Jahrhunderts seinen Siegeszug über die Grenzen des Ursprungslandes
Österreich antrat. Im Unterschied zu vielen älteren Weihnachtsliedern sind hier Dichter und
Komponist bekannt. Den Text schrieb der katholische Pfarrer Joseph Mohr und die Noten
der Lehrer Franz Xaver Gruber. Die Uraufführung war am 24. Dezember 1818.

Mohr wurde in Salzburg als Sohn eines Musketiers und einer Strickerin geboren. Väterliche
Gönner ermöglichten dem aufgeweckten Knaben den Besuch der Laienschule des Stifts
Kremsmünster. In Salzburg empfing er 1815 die priesterlichen Weihen und kam über eine
Bergpfarrei im Lungau in den etwa eine halbe Autostunde von Salzburg entfernten
Marktflecken Oberndorf, wo er den als Organisten tätigen Lehrer Gruber aus dem
Nachbarort Arnsdorf kennenlernte und bald zum Freund gewann. Aus dieser Verbindung
entstand das vielleicht innigste Weihnachtslied, das zur Christmette des Jahres 1818,
zweistimmig zur Gitarre gesungen, in der Dorfkirche von Oberndorf seine Welturaufführung
erlebte und die anwesenden einfachen Menschen sofort in seinen Bann schlug. Im Jahre
1838 wurde das Lied von einem Zillerthaler Quartett nach Leipzig gebracht und fand 1843
Aufnahme in Gebhardts "Musikalischen Hausfreund".



Heilig Abend
Die katholische Kirche hat traditionell mit Tagesbeginn um 0 Uhr am 25. Dezember die
Geburt Christi gefeiert, da er ja in der Nacht geboren sei (Lukasevangelium 2, 8). Auf
diesen Vespergottesdienst haben sich die Gläubigen vorbereitet, um diese Vorbereitungen
herum hat sich ein immer reicheres Brauchtum entwickelt.

Die Gottesdienste in der Christnacht wurden teilweise inzwischen zeitlich vorverlegt, auch
in der Evangelischen Kirche hat sich der Brauch, am Vorabend von Weihnachsten
Gottesdienste zu feiern, immer mehr eingebürgert.

So entstand die heute übliche Form der Feiern am Heiligen Abend und in der Folge leider
eine Entwertung des eigentlichen Festes der Geburt Christi am 25. Dezember.

Vor allem in katholischen Gegenden verbreitete Bezeichnungen für den Gottesdienst in
der Heiligen Nacht. In neuerer Zeit hat auch die evangelische Kirche neue Formen der
Christmesse gefunden und diese zu einem vor allem auch musikalisch ausgestatteten
Gottesdienst besonderer Art umgeformt.



Alle Jahre wieder
Alle Jahre wieder
Kommt das Christuskind
Auf die Erde nieder,
Wo wir Menschen sind.

Kehrt mit Seinem Segen
Ein in jedes Haus,
Geht auf allen Wegen
Mit uns ein und aus.

Ist auch mir zur Seite
Still und unerkannt,
Daß Es treu mich leite
An der lieben Hand.
Ciao
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Beitragvon Marion » So Dez 23, 2007 2:20 am

das 23. Türchen




Unter dem Mistelzweig.......

Der Mistelzweig hat das Küssen nicht erfunden, aber er hat es gefördert - zumindest in England. Wer dort mit einem hübschen Mädchen oder einem netten jungen Mann unter dem Zweig mit den weißen Beeren steht, muß freilich die Spielregeln streng beachten: Pflückt man eine Beere - ein Kuß; zwei Beeren - zwei Küsse. Wenn keine Beeren mehr da sind, ist Schluß mit der Küssere!
Die Misteln sind viel interessanter, als man beim ersten Blick durch die rosige Brille der Weihnachtsfreude vermuten würde. Die wilde Pflanze, von der es etwa 1400 Arten gibt, wächst meist hoch oben in den Wipfeln der Bäume. Wo man auch leben mag - in Senegal oder Schweden, in Wales oder Japan -, überall hängen Misteln zwischen Himmel und Erde. Wenn die übrige Natur ihr Winterkleid angelegt oder sich zum Winterschlaf in die Erde verkrochen hat, sind sie eine wahre Augenweide.
Unsere Weihnachtsmistel ist ein immergrüner, kugelförmiger Busch von 60 bis 90 Zentimeter Durchmesser mit breiten, lederartigen Blättern. Die perlenartigen Beerchen sind etwa so groß wie Johannisbeeren und meist weiß oder gelblich. Im Nahen Osten sind sie gelb, orange oder rot. Die Misteln werden Anfang Dezember als Weihnachtschmuck gepflückt. Da man sie mit der Hand nicht erreichen kann, schießt man sie mit dem Gewehr herunter oder holt sie mit gabelförmigen Stangen vom Baum.
Die Weiße Mistel wächst auf Laubbäumen wie Pappeln, Birken, Apfel- und Ahornbäumen. Verbreitet wird die Pflanze ausschließlich durch Vögel. Sie fressen die Beeren und wischen die am Schnabel hängengebliebenen Kerne an der Baumrinde ab oder scheiden sie unverdaut wieder aus. Im Frühjahr wachsen feine Wuezeln aus den Keimen, die sich zu einer klebrigen Haftscheibe verbreitern, aus der ein Fortsatz durch die Baumrinde bis ins Holz dringt. nach und nach treibt die Pflanze Blätter und beginnt ein außergewöhnlich langes Leben.
Sie bleibt von Insekten verschont, die Winde können ihr nichts anhaben, und sie ist sowohl gegen Winterfrost als auch gegen ausdörrende Hitze gefeit. In der Regel stirbt die Mistel erst, wenn der Wirtsbaum stirbt. So schätzten Förster das Alter einer Mistel, die auf einer Zeder wuchs, auf 400 Jahre.
Wie der Mistelzweig zum Weihnachtsgrün wurde, ist nicht bekannt. Seine Beeren reifen jedoch nur im Dezember, gerade rechtzeitig für die Weihnachtsbräuche. Schon bei den altgermanischen Feiern der Wintersonnenwende spielten Misteln eine Rolle. Und noch heute brennt während der Weihnachtstage in ganz Skandinavien der hölzerne Julblock, dessen angekohlte Reste früher zum Schutz für das Haus aufbewahrt wurden. Das Holz stammt von einem Baum, in dessen Zweigen die Mistel wächst.
In der englischen Grafschaft Staffordshire würde man keinen Bisssen vom Weihnachtspudding genießen, wenn die darunter brennenden Flammen nicht von Mistelzweigen genährt wären. Das Kußspiel geht nach der Theorie eines Historikers auf die Saturnalien im alten Rom zurück. Andere sehen darin ein Überbleibsel des skandinavischen Glaubens, daß die Pflanze heilig sei; deshalb schlossen Krieger, die unter einer Mistel im Wald zusammenstießen, für den Tag Waffenstillstand. Nach einer anderen Legende soll die Mistel ursprünglich ein Baum des Waldes gewesen sein, der das Holz für das Kreuz Christi geliefert habe. Es heißt, daß der Baum vor Schmach auf seine jetzige Größe zusammengeschrumpft, sonst aber zum Wohltäter verwandelt worden sei, der auf alle Vorübergehenden Güte und Reinheit ausschüttet.
Über keine andere Pflanze gibt es eine so umfangreiche Literatur, eine so ausgedehnte Mythologie. Die Sagen um den Mistelzweig reichen weit zurück in ein Zeitalter lange vor Christi Geburt. Wuchs er vielleicht schon in den Zweigen des Baumes der Erkenntnis im Garten Eden?
Tatsache ist jedenfalls, daß die Mistel sich vorzugsweise auf Apfelbäumen ansiedelt. Der feurige Busch, aus dem Gott zu Moses sprach, gehörte vermutlich zur Mistelfamilie. Diese Art, die im Heiligen Land auf Akazien wächst, hat orangerote Stengel, und ihre Blätter und Früchte sehen wie Flammen aus. Das erkärt vielleicht, "daß der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde", wie es im Alten Testament heißt - weil es nur das Feuerrot der Mistel war.
Die dramatischste Sage ist vielleicht die von Baldur, dem nordischen Gott der Sonne und des Sommers. Er träumte Nacht für Nacht, er würde einmal ermordet werden. Seine Mutter Frija nahm das für ein böses Vorzeichen. Sie sucht die gesamte beseelte und unbeseelte Welt auf - Steine und Metalle, Wasser und Feuer, Tiere und Pflanzen - und ließ sich von allen versprechen, daß sie Baldur nichts antun würden. Den Mistelzweig ließ sie aus.
Als der eifersüchtige Gott Loki davon erfuhr, gab er Baldurs blindem Bruder Hödur einen Pfeil aus Mistelholz, der Baldur traf und ihn tötete. Seltsamerweise ist ein ähnlicher Mythos aus in Afrika heimisch, wo viele Stämme glauben, ihre Häuptlinge könnten nur durch einen Pfeil aus Mistelholz getötet werden.
Lange Zeit wurde die Pflanze wegen ihrer geheimnisvollen Zauberkräfte verehrt. Die alten Griechen betrachteten sie als ein Mittel gegen Gift. Andere Völker glaubten, sie könne Schlösser aufbrechen und vor Feuer und Krankeiten schützen. Männer und Frauen trugen Armbänder, an denen aus Mistelholz geschnitzte Amulette klapperten, und über den Zimmertüren hingen Mistelzweige zum Schutz gegen Hexen und böse Geister.
Als dann die Priester an Macht gewannen, wurde der Mistelzweig zum Symbol von Mut, Gesundheit, Fruchtbarkeit und Glück. Die Druiden kletterten in weißen Gewändrn auf die Bäume und schnitten die Misteln mit goldenen Sicheln. Im Schweizer Kanton Aargau wurden sie mit Pfeil und Bogen heruntergeschossen. Wer sie mit der linken Hand auffing, besaß ein Allheilmittel gegen Kinderkrankheiten.
Auch in Holstein galt die Mistel als Geücksbringer. Ein Mistelzweig am Jagdhut verhalf mit Sicherheit zu reicher Beute. Die Bauern schmückten jede Kuh, die als erste im neuen Jahr kalbte, mit Mistelzweigen, streuten die Beeren aufs Heu und mischten sie zur Saatzeit unter die Hirse und anderes Getreide. Die Männer trugen ein Mistelzweiglein im Rockaufschlag und schnitzten die Griffe ihrer Taschenmesser aus Mistelholz. Frauen, die vergeblich auf Kindersegen hofften, banden sich einen Zweig um den Hals oder legten ihn unters Kopfkissen.
Seit dem Altertum gilt die Mistel als ein Mittel gegen Epilepsie und Schwindelanfälle. Sebastian Kneipp pries ihre Wirkung gegen Fallsucht. Selbst in der modernen Medizin konnte sich die Mistel behaupten. Blätter und Preßsaft der Pflanze enthalten einen Stoff, der den Blutdruck senkt.
Am beliebtesten ist die Mistel jedoch als Weihnachtsschmuck. Noch immer erfreut man sich an dem Wintergrün, das seit undenklichen Zeiten die Phantasie der Menschen in vielen Teilen der Welt beflügelt hat.
......we're only human !!!!!! Bild
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Beitragvon Laeusel » Mo Dez 24, 2007 12:11 pm

Das 24. und letzte Türchen.

Ich wünsche euch frohe Weihnachten. :D


Heiligabend
Plätzchen- und Tannenduft ziehen durch den warmen Raum,
hier steht er nun in voller Pracht,
unser schöner Weihnachtsbaum.

Draußen ist es schneebedeckt und bitterkalt,
Frost und Eis verbreiten sich im Winterwald.

Engel und Ren schmücken den Baum,
Sterne und Kugeln glitzern wie im Traum.

Kinderaugen leuchten vor Freude in dieser heiligen Nacht,
die alle Menschen jedes Jahr wieder glücklich macht.

Heiligabend,
endlich ist es soweit,
Friede auf Erden macht sich breit.
Friede möge herrschen nicht nur heut’,
sondern bis in die Ewigkeit.



Christkindlein
Ein kleines Madchen malt einen Tannenbaum
voller Lichter sieht sie ihn wie im Traum.

Und so in Gedanken versunken
erscheint für sie des Weihnachtszeit schönste Stunden

Schenkt mir eine Puppe das Christkindlein??
Mit blonden Haaren das wäre fein!!

Ja, auch ein Fahrrad wäre nicht schlecht
oh, ja das wäre mir gerade recht.

Und so manches soll es sein,
bringen soll`s mir das Christkindlein.

Schicke meinen Wunschzettel ganz schnell fort, Mama
dann sind meine Wünsche auch an Weihnachten da.

Darauf ihre Mutter spricht:"Denk doch mal daran
das für deine Freundin so keine Weihnachten sein kann"

Denn dort ist die Not so groß,
für sie ist es ein schweres Los

Da liegt kein Püpplein untern dem Tannbaum.
das sich erfüllt ihr Weihnachtstraum.

Mit traurigen Augen dann das Kindlein spricht
"Ach Mutter, gern ich auf das Püppchen Verzicht."

Legen solls Christkindlein unter ihren Baum,
damit sich auch erfüllen soll ihr Weihnachtstraum.



Der Weihnachtsmann
Er stiefelt müd durch Eis und Schnee,
die kalten Füße tun ihm weh,
der Sack auf seinem Rücken schwer,
die Straßen beinah menschenleer.
Der Mann geht langsam, fast gebückt,
denn ob auch alles lichtgeschmückt,
ist er von Traurigkeit durchdrungen,
die er bisher noch nicht bezwungen.
In seinem Herzen ist ein Ringen:
Heut soll er Kindern Freude bringen,
doch wie? – er ist ja selbst nicht froh.
Ihn quält´s: weshalb, wozu, wieso?
Es ist die seltsame Gestalt
noch gar nicht so besonders alt,
der Bart ist falsch, der Mantel dünn,
die Zipfelmütze immerhin
gibt ihm ein kleines bisschen Wärme,
sein Blick indes schweift in die Ferne.
Oh, wie man ihn bedauern kann,
den Weihnachtsmann…

Nun ist er fast am ersten Ziel,
jetzt gleich beginnt das tolle Spiel.
Drei Kinder hat´s in diesem Haus,
und alles schaut so festlich aus.
Schon klopft er an die große Tür,
dass man ihn in die Stube führ´.
Dort aber warten, bangen schon
zwei Töchter und ein kleiner Sohn.
Sie sagen artig ein Gedicht
und hoffen voller Zuversicht
auf das, was man vom fremden Mann
und aus dem Sack erwarten kann.
Und wahrlich: Es sind viele Gaben,
an denen sich die Kinder laben.
Und freun sich, jauchzen laut und lachen
ob so viel toller, schöner Sachen.
Der Mann in rot indes denkt leise:
Fortführen muss ich meine Reise;
hier werd ich länger nicht gebraucht.
und traurig ist er abgetaucht.
Oh, wie man ihn bedauern kann,
den Weihnachtsmann…

Als er mit müdem, lahmem Schritt
das nächste Haus gleich drauf betritt,
erfüllt den ganzen großen Raum
ein Lobgesang: „Oh Tannenbaum!“
Die Oma aber ruft: „Schau da!
Der Weihnachtsmann ist endlich da!“
Klein Hanna guckt zu diesem auf,
da nimmt das Unheil seinen Lauf!
In Panik ist das Kind gefangen,
von Angst und Schrecken und von Bangen.
Es kreischt und schreit: „Mama, Mama!“
Das Chaos ist nicht abwendbar.
Der Weihnachtsmann muss schnell hinfort.
Dies ist jetzt nicht der rechte Ort.
Rasch lädt er die Geschenke aus
und schleicht sich aus der Stube raus.
Oh, wie man ihn bedauern kann,
den Weihnachtsmann…

Als er – inzwischen sehr erbleicht -
die kleine Straße hat erreicht,
setzt er sich traurig in den Schnee.
Wenn doch ein Wunder nur gescheh!
Und wie er da so einsam kauert
und sich und diese Welt bedauert,
kommt hinter einer hohen Hecke
ein kleiner Junge um die Ecke.
„Hallo“, spricht unser Freund sodann!
Schau her, ich bin der Weihnachtsmann.“
Der Junge doch, acht Jahre alt,
sagt: „He, das lässt mich völlig kalt!
Ich glaub nicht an den Weihnachtsmann.
Ein Märchen, das man sich ersann,
um kleine Kinder zu verschaukeln
und ihnen etwas vorzugaukeln.“
Der kleine Kerl ist wirklich smart.
Der Weihnachtsmann zupft sich am Bart,
„Ich heiße Franz, Franz Lindemann.“
Und ganz allmählich bricht der Bann.
Der Junge aber, gar nicht dumm,
erzählt das Evangelium,
von Jesus, der geboren ward
und reich beschenkt uns dadurch hat.
„ER liebt Sie, Er hat gar sein Leben
für Sie persönlich hingegeben.
ER ist der König, Er ist Herr,
ER lebt und Er stirbt nimmermehr.
ER hat den Thron, den Thron erklommen.
ER möchte in Ihr Leben kommen.“
Franz Lindemann kann es kaum fassen,
kann nicht von dem Gedanken lassen,
dass Gott ihn liebt, so wie er ist.
Und er beschließt: Ich werde Christ.
Noch in derselben Weihnachtsnacht
hat er mit Gott dies festgemacht.
Oh, wie man ihn beneiden kann!
Franz Lindemann…



Geschichten vor dem Adventskalender
Leise tickte die Uhr auf dem offenen Kamin. Ein letzter Rest im Cognacglas funkelte in der
Glut des Feuers. Sanfte Ruhe legte sich über den Raum und nur das unaufhörliche Ticken
der Uhr war zu hören. Plötzlich vernahm man ein Kratzen wie an einer Wand entlang,
dann ein „Geschafft“. Weitere Geräusche waren zu hören und dann folgten mehrere Stimmen.

„Puh, ist das eng da drinnen. Es wird langsam Zeit, dass sich mein Türchen öffnet.“
Mit vor Anstrengung gerötetem Gesicht sprang ein kleiner Engel auf den Tisch. Er zog und
zupfte an seinen Flügeln, bis sie wieder ihre richtige Form annahmen.
„Ja“, sagte der hinterher gepolterte Lebkuchenmann „aber für mich ist damit auch
gleichzeitig das Zeitliche gesegnet. Meine weitere Lebenserwartung liegt dann bei
maximal vier Stunden.“ Er atmete einmal tief durch und dehnte sich, bis die zwei Mandeln
in seiner Mitte herauszuspringen drohten.
„Jeder hat seinen Sinn im Leben zu erfüllen“ antwortete der Zinnsoldat, der ihnen allen
mit seinem Gewehr die Kartonwand zurück gehalten hatte, damit sie sich nach draußen
quetschen konnten.
„Wenn du damit zufrieden bist, alle deine Mitinsassen so ohne weiteres gehen zu sehen,
obwohl du der einzige bist, der mit seiner Waffe den Raub verhindern könnte, dann ist
Dein Leben vergeudete Zeit.“ fuhr ihn der Lebkuchenmann an.
„Na, na ,na, wer wird sich denn gleich streiten, wenn wir nur noch fünf an der Zahl sind“
fuhr das bunt lackierte Schaukelpferd dazwischen und begann beim Schaukeln kräftig mit
dem Schweif im Takt zu pendeln an.
Mit knarrender Stimme schlug nun der Nussknacker vor, die Gunst der Stunde zu nutzen
und etwas Schönes zu unternehmen.
„Liebe Freunde, warum machen wir uns nicht eine gemütliche Nacht und vertreiben uns
die Zeit mit Geschichten erzählen.“ Er nahm noch schnell eine Nuss aus seinem Mund, da
er merkte, wie undeutlich er damit sprach.
„Jeder darf nun seine Lieblingsgeschichte erzählen oder aus seinem Leben berichten. Was
haltet ihr davon“? Er schaute fragend in die Runde und alle nickten zustimmend. Nur der
Zinnsoldat konnte seinen Blick nicht vom Engelchen abwenden und schaute es mit
verliebtem Blick an. Als es mit seinen saphirblauen Augen zurückblinzelte wurde der
Gewehrsmann ganz verlegen und errötete.

„Lasst mich beginnen“ bat der Lebkuchen, denn er war ganz aufgeregt und hatte Angst,
nicht an die Reihe zu kommen. Also begann er mit seiner honigsüßen, aber doch pfeffrigen Stimme zu erzählen.

„Vor vielen, vielen hundert Jahren begannen Mönche in einem Kloster Lebkuchen zu
backen. Damals nannte man sie Lebenskuchen, wegen ihrer heilsamen Wirkung. Sie
enthielten allerlei Heilkräuter, die man nicht in Tablettenform presste, sondern ins Gebäck
verarbeitete. Um den Geschmack zu verfeinern, gaben die Mönche auch noch etwas Honig
dazu. Honig war ein Abfallprodukt der Imkerei, die man benötigte, um Bienenwachs für
die Kerzen herzustellen. Deshalb goss man es großzügig in die Teigmasse. An
Weihnachten wurden dann die besonders würzigen Lebkuchen an die Menschen verteilt.
Das sollte bedeuten, dass das Jesuskind der Welt auch Heil beschert. Angeblich gab es
aber die ersten Lebkuchen schon in Honigkuchenform bei den Ägyptern und im Orient.
Auch die heiligen drei Könige hätten dem Jesuskind einen Lebkuchenmann mitgebracht.
Als es den Kuchen an den Mund legte, begann es daran genussvoll zu saugen und
lächelte dabei. Der Lebkuchenmann war darüber so erfreut, dass er vor Glück strahlte und
das süßeste Honiglächeln auf seinem Mund erschien. Seit diesem Tag gibt es nur noch
lachende Lebkuchenmänner.“

Mit vor Stolz geschwellter Brust machte der Lebkuchen einen tiefen Diener und alle
anderen der Gruppe klatschten höflich in die Hände. Nur der Zinnsoldat hatte fast nichts
mitbekommen, weil er einzig und allein Augen für das Engelchen hatte.

Als nächstes wollten alle eine Geschichte vom Schaukelpferd hören. Alle hofften inständig
etwas Lebhafteres zu hören zu bekommen.

„Es war einmal ein wunderschönes, weißes Pferd, welches in einem Zauberwald lebte. Das
temperamentvolle Tier hatte Fähigkeiten, so schnell wie der Südwind zu laufen und dabei
kaum den Boden zu berühren. Dieses Pferd hatte die Aufgabe, die Phantasie der Welt zu
bewahren und sie niemals verloren gehen zu lassen. Dafür war ihm ewige Freiheit zugesichert.

Eines Tages kam ein Prinz in den Zauberwald und wollte den Schimmel fangen. Er hatte
von der Geschwindigkeit des Pferdes gehört und wollte sich den Hengst Untertan machen.
Der Prinz versuchte, das Tier mit einem Strick und aufgestellten Netzen einzufangen. Doch
jeder Versuch schlug fehl. Als er tausend Männer beauftragte, ihm bei der
Gefangennahme zu helfen, trieben sie den Schimmel in die Enge. Er stolperte an einer
Hufangel und begann zu lahmen. Da machte er selbst Gebrauch von der Phantasie und
wünschte sich Flügel. Innerhalb von wenigen Sekunden wuchsen ihm Flügel so groß wie
Adlerschwingen am Rücken und er begann, hinauf in die Lüfte zu fliegen. Der Südwind
sah seinen Freund noch etwas hilflos aufsteigen und erriet dessen Ziellosigkeit. Deshalb
blies er ihm kräftig unter die Flügel und trieb ihn hinauf zu den Sternen. Dort suchte sich
das Pferd einen Platz, von wo es die Erde beobachten konnte. Es wollte erst wieder
hinabsteigen, wenn die Gefahr vorüber sei. Sein weißes Fell glänzte noch schöner im
reflektierenden Licht der Sterne.
„Wer bist denn Du?“ fragte ihn ein neugieriger Stern. Doch das Pferd hatte nie einen
Namen bekommen und schüttelte ratlos die Mähne.
„Dann nennen wir Dich ab heute Pegasus“ bestimmte der dienstälteste Stern. Seit dieser
Zeit wartet das Pferd Pegasus darauf, vom Himmel zu steigen, wenn die Jäger
verschwunden sind.“

„Oh“ staunte die kleine Gruppe über die Geschichte des Schaukelpferdes, das aber noch
nicht beendet hatte.
„Damit das nicht wieder passiert, hat man seit dieser Zeit besonders schöne Pferde mit den
Hufen auf Holzkufen geleimt.“

Nun musste sich der Nussknacker ein Lachen verbeißen und das Engelchen kicherte hinter
vorgehaltener Hand. So konnte man sich auch selbst loben. Der Zinnsoldat schmolz fast
dahin bei diesem zauberhaften Lächeln. Deshalb wagte er sich vor und forderte das
Engelchen auf als nächstes zu erzählen.
„Bitte erzähle du uns eine Geschichte. Ich möchte gerne mehr über dich erfahren. Bitte.“
„Gerne“ bedankte sich das Engelchen. „Dafür sind wir Engel doch da, um Geschichten zu
erzählen, Träume zu füllen, aufzupassen und lieb zu sein.“ Dabei zwinkerte es dem Zinnsoldaten zu.

„Es war einmal ein kleiner Engel … „ begann der kleine Blondschopf und schüttelte dabei
erst einmal kräftig seine Lockenpracht. „ …der sollte in der Weihnachtszeit zum ersten Mal
für die Festvorbereitungen mithelfen dürfen. Er malte sich dabei aus, gleich beim Backen
der würzigen Weihnachtsplätzchen mitzuwirken. Auch Puppen wollte er hübsch anziehen
und verpacken oder die lange Mähne von feurigen Schaukelpferden kämmen. Zum
Schluss glaubte er sogar, er würde als Begleiter des Weihnachtsmannes die bunten
Päckchen an alle Kinder dieser Welt verteilen dürfen. Doch es kam alles ganz anders. Als
erstes musste er beim Sterneputzen helfen, weil viele Sterne noch voll vom Sternenstaub
des letzten Jahres waren. Das passte dem kleinen Engel gar nicht. Wütend putzte und rieb
er so lange an ein paar Sternen herum, bis diese ihn verärgert davonjagten. Da schüttelte
er den Putzlappen so über der Himmelsbäckerei aus, dass die Zimtsterne voll weißen
Staubes waren. Seit dieser Zeit streut man Puderzucker über die Zimtsterne, damit keiner
den Unterschied merkt.

Dann wurde er zum Kehren der Milchstrasse eingeteilt. Das empfand der Engel als eine
Degradierung und er wollte sich beschweren. Doch der Herr des Himmels erklärte ihm
streng, es sei eine wichtige Aufgabe den Weg auf die Erde sauber zu halten. Das sah der
kleine Himmelbote jedoch nicht ein. Schlampig wischte er die Milchstraße und dabei
schwappte ihm mehrmals das klebrige Putzwasser über. Als der Weihnachtsschlitten Probe
gefahren wurde spritzte das Zucker/Wassergemisch über den Straßenrand hinaus und die
Zuckermasse verteilte sich wieder in der Himmelsbäckerei über die Butterplätzchen. Seit
dieser Zeit streicht man Zuckerguss über das Gebäck.

Als er nun aufgefordert wurde in der Himmelsbäckerei mitzuhelfen, freute sich das
Engelchen sehr. Leider sollte es dort nur beim Geschirrspülen helfen. Da wurde es so
wütend, dass es einfach eine Packung Pfeffer in den Kuchen kippte. Andere sollten sich
auch ärgern. Doch der Kuchen, der vorher etwas fad schmeckte, bekam solch einen guten
Geschmack, dass man seit dieser Zeit immer Pfeffer in die Gewürzkuchen gab und sie
Pfefferkuchen nannte.

Der vorstehende Himmelsbäckereiengel meldete das dem Herrn des Himmels, der den
kleinen Engel zu sich rief. Trotzig marschierte der Himmelsbewohner zum lieben Gott.
Doch anders als erwartet, hob er den kleinen Engel hoch und setzte ihn auf seine Knie. Gütig teilte er ihm mit:
„Kleiner Engel, da Du nicht gerne hier oben im Himmel die Aufgaben eines Schulengels
übernimmst, schicke ich Dich zusammen mit dem Weihnachtsmann zum Geschenke
verteilen auf die Erde."
Der kleine Engel begann vor lauter Glück zu strahlen und Freudentränen liefen ihm die
Wangen herab. Übermütig gab er dem lieben Gott einen dicken Kuss und versprach
ihm: „Danke, lieber Gott. Du wirst sehen, ich enttäusche dich nicht. Das ist die Arbeit wofür
ich geboren bin. Niemand kann das besser als ich.“
Er sprang auf und eilte gleich los, dem Weihnachtsmann beim Packen des Schlittens zu
helfen. Sein weißes Engelsgewand hatte er sich extra noch mal waschen und stärken
lassen. Sein goldener Himmelsreif saß blitze blank auf seinem Kopf und er konnte die Abfahrt kaum erwarten.

Unterwegs unterhielten sich die beiden Geschenkebringer wenig, denn die
Himmelsglocken läuteten überall. Musik ertönte auf jedem Flecken der Erde und es
herrschte Frieden auf der Welt. Dann erreichten sie die ersten Häuser. Nun stellte sich die
eigentliche Arbeit des kleinen Engels heraus. Weil er kleiner und schlanker als der
Weihnachtsmann war, schickte dieser ihn mit den Geschenken durch die Kamine. Aber was
war das denn für eine schmutzige Arbeit. Überall rußte und rauchte es und schon zu
anfang stellte sich der Engel so ungeschickt an, dass er mit einem verrußten Kleid und
schwarzen Wangen weiterfahren musste. Nun wusste er die Arbeit im Himmel zu schätzen.
Weil er die anderen Engel vom Himmel her über ihn lachen hörte, warf er wütend ein paar
Geschenke und Kuchen aus dem Schlitten. Seit dieser Zeit lachen die Engel immer an
Weihnachten über den Engel und es hört sich an wie ein Engelschor. Die verlorenen
Geschenke spendet man für "Brot für die Welt" und der Weihnachtsmann nennt seinen
Helfer nur noch Bengel.“


„Das ist aber eine lustige als auch lehrreiche Geschichte.“ Staunte der Nussknacker und
freute sich mit dem Engelchen über seine Geschichte.
„Ja, und lang war sie auch“ kommentierte der Zinnsoldat. „So etwas Unterhaltsames kann
ich nicht erzählen.“ Der Zinnsoldat machte ein grübelndes Gesicht.
„Einfach drauf los“ trieben ihn die anderen an.
„Also gut“ startete er schließlich. „Meine Geschichte handelt von …“
In diesem Moment hörte man jemanden die Treppe herunter poltern. Schnell eilten sie
zurück in den Adventskalender und der Zinnsoldat zog als letzter den Karton hinter sich zu.
Die Wohnzimmertür wurde aufgerissen und ein kleines Mädchen stürmte auf den Kalender
zu. Es öffnete das 20. Türchen und staunte, als es dahinter leer war. Als das Kind sich
umdrehte, sah es seinen Großvater im Sessel vor dem Kamin sitzen.
„Großvater, warum hast du meinen Adventskalender heute schon geöffnet. Das ist doch meiner.“
„Ich hab dein Türchen nicht geöffnet. Es war doch noch zu. Aber der Inhalt war heute
Nacht hier draußen und hat Geschichten erzählt“, gab der Großvater als Verteidigung von
sich.
„Och, Opa. Bestimmt hast Du zuviel Cognac getrunken. Enttäuscht lief das Kind zu seiner
Mutter, um sich über den Großvater zu beschweren. Dabei stolperte es über einen kleinen
Steigbügel, der auf dem Teppich lag. Verwundert, woher dieser Sattelzubehör kam
betrachtete es den Adventskalender. Seltsamerweise war das 23. Türchen total ausgebeult
und an der Seite drückte sich ein weißes Kleidchen als auch ein Gewehrkolben heraus.



Des Christkinds Schlummerdecke
(Ein kleines Weihnachtsmärchen)

Als die Hirten in jener Nacht vom Engel die Botschaft erhielten, dass der Erlöser geboren
worden sei, schickten sie sich sogleich an, das göttliche Kind zu besuchen. Sie waren arm,
und das wenige was ihnen gehörte, trugen sie als Kleidung am Leib. Dennoch aber
suchten sie zusammen, was man denn einem neugeborenen Kind und seinen Eltern zu
schenken vermochte. Da fanden sich schnell eine hölzerne Kinderrassel und für die Eltern
Schafskäse, Ziegenmilch und ein frischgebackenes köstlich duftendes Fladenbrot. Mit
diesen wenigen Habseligkeiten machten sie sich sodann auf den Weg zum Stall, in dem
das Kind geboren sein sollte. Die Kunde von der Geburt des Kindes ging rasch umher. So
vernahm dies auch eine alte, allein stehende Witwe. Auch sie war arm, doch sie war's
zufrieden, weil der Schöpfer sie mit einem langen Leben beschenkt hatte. Sie selbst war
kinderlos geblieben und so wurde sie von dem neugeborenen Kind magisch angezogen.
Doch wie sollte sie ein Geschenk mitbringen, da sie sonst nichts besaß ? So besann sie sich
freudig eines Wollknäuels, das sie als ihren kostbarsten Besitz für Notzwecke aufgehoben
hatte. Mit leuchtenden Augen und zittrigen und steifen Fingern begann sie eine Decke zu
häkeln, die ganze Nacht durch und noch einen Tag und sie wurde nicht müde, bis diese,
eine Schlummerdecke sollte es werden - fertig war. Dann begab auch sie zum Stall, in
dem das Kind in der Krippe lag. Sie überreichte der gütig blickenden Maria ein Behältnis,
in dem sich die Decke befand und sprach dazu, als wollte sie sich entschuldigen: "Ich habe
eine Decke gehäkelt für das Kind, damit es nicht friert." Die anwesenden Hirten stießen sich
gegenseitig an und lachten: "Eine gehäkelte Decke, deren Maschen wahrscheinlich so groß
waren, dass man einen Hirtenstab hindurch stecken konnte.
Wie sollte eine solche Decke denn gar das Kind vor Kälte schützen ? Wie aber erstaunten die Hirten und die Alte,
als Maria die Decke dem Behältnis entnahm, war doch zwischen den grobmaschigen
Häkelmaschen allerfeinstes silbriges und goldenes Gespinst eingewoben ! Maria breitete
die glitzernde Decke freudig über ihr Kind, wobei dieses sich behaglich in die Decke
einlullte und dabei die die alte Frau liebevoll und wissend anblickte. Die Hirten aber
rieben sich verwundert die Augen. Nachdem die Alte gar das Kind noch in ihren Armen
wiegen durfte, kehrte sie glückselig nach Hause zurück. Als sie nun nach Zeit und Tag von
ihrem Schöpfer in die Ewigkeit abberufen wurde, trug man sie aus ihrer kargen Hütte
hinaus. Doch war's ein Wunder ? In ihrem alten Gesicht lag ein Lächeln von überirdischer
Schönheit, so, als ob sie von jenem Moment träumte, da das Christkind an der gehäkelten
Schlummerdecke ein Wunder vollbracht hatte.



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Ciao
Laeusel 8-)

"Ich habe nie groß darüber nachgedacht, wie ich sterben werde.
Aber anstelle von jemandem zu sterben, den man liebt, scheint
mir ein guter Weg zu sein, um zu gehen."
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Beitragvon kuschelhawk » Mo Dez 24, 2007 1:47 pm

ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und besinnliche Stunden im Kreise der Liebsten. Vielen Dank an Klaus für das Pflegen dieser schönen Adventskalender-Tradition :knuddel1:
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Come to me I can help you feel free
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