Unser Adventskalender 2008

Alles was die Welt (nicht) braucht

Unser Adventskalender 2008

Beitragvon Laeusel » Mo Dez 01, 2008 9:14 am

Halli Hallo,

dann will ich mal die schöne Tradition unseres Adventskalenders wieder
aufleben lassen und öffne hiermit das erste virtuelle Türchen.

Derjenige der jeweils täglich als erster in den Thread schaut
darf irgendetwas weihnachtliches in den Thread schreiben.
Ein Gedicht, eine Geschichte, ein weihnachtliches Rezept,
ein Liedtext, ein Bild oder oder oder......

Viel Spaß dabei. :D



Das Thomasorakel ist eine so genannte Tellersaat

Am Thomastag streut man in Bayern Gerstenkörner in einen Blumentopf mit guter,
gehaltvoller Erde und stellt ihn in die warme Stube. Nach Weihnachten kann man von der
Gerste ablesen, wie das Wetter für die nächsten 12 Monate wird. Jeder Tag nach
Weihnachten entspricht einem Monat im Jahr. So kann man Feuchtigkeit, Trockenheit,
starkes Wachstum, frühes Gilben, usw. an der Gerste ablesen.
Liegen die Körner zu feucht, wird der Januar naß, wachsen Sie kräftig wird der Frühling günstig etc.

Am Thomastag begegnet man vielen Sitten, die man auch in der Sylvesternacht
wiederfindet: heiratslustige Mädchen bleiben bis Mitternacht auf, wenn sie dann ins Wasser
oder in den Spiegel schauen, so sehen sie das Gesicht des Zukünftigen und auch das Bleigiessen wird mancherorts gepflegt.

Auch die Christen haben diesen Tag immer mit großem Nachdruck gefeiert, mit
Nachtwachen, mit den Versuchen, in Gebeten die Zukunft zu erforschen, mit Segenswünschen für alle Nachbarn.

In Westfalen ist die Rittbergische Hochzeit Tradition. Man muß an diesem Tag kräftig und
viel essen und trinken.



Der heilige Erzengel Gabriel

Festtag, Gedenktag ist der 24. März und der 29. September
1969 wurde bei der Reform des liturgischen Kalenders beschlossen, den Gedenktag vom
24. März auf den 29. September (Erzengel-Fest), zu verlegen und damit ab dem 1. Januar 1970
das Fest des heiligen Erzengel Gabriel zusammen mit den anderen Erzengeln zu
begehen.

Gott sandte den heiligen Erzengel Gabriel zuerst zu dem heiligen Propheten Daniel.
Während dieser betete, erschien ihm der Engel Gabriel und zeigte ihm die Zeit des so
lange gewünschten Messias an: „Daniel! sprach er, eben bin ich ausgegangen, dir
deutlichen Unterricht zu geben. Gleich zu Beginn des Gebetes ist der Ausspruch ergangen
und ich komme, dir ihn bekannt zu machen; denn du bist ein Mann des Verlangens (ein
Liebling Gottes). Vernimm also den Ausspruch und merke auf das Gesicht. Keine siebzig
Wochen sollen über dein Volk und deine heilige Stadt verfließen, so wird dem Abfall
gewährt, der Sünde ein Ende gemacht., die Missetat versöhnt, die Gerechtigkeit herbei
geführt, Gesicht und Weissagung erfüllt und der Allerheiligste gesalbt sind. So wisse nun
und merke: Vom Ausgang des Befehls, Jerusalem wieder zu bauen, bis zum Messias, dem
Sieger, sind sieben Wochen und zwei und sechzig Wochen. Die Straßen und Mauern
werden wieder gebaut werden, aber in bedrängten Zeiten. Nach zwei und sechzig Wochen
wird der Messias hingerichtet werden, aber nicht um seinert willen. Die Stadt und das
Heiligtum wird ein siegreiches Volk, das kommen wird, zerstören. Sein Hereinbrechen wird
der Wasserflut gleichen und bis ans ende des Krieges, der abgekürzt werden soll, wird
nichts als Verwüstung sein. Eine Woche wird für viele den Bund bestätigen und die Mitte
der Woche wird die Schlachtopfer und die Speisenopfer aufheben. Im Tempel wird der
Gräuel der Verwüstung sein und ewig wird Zerstörung und Verwüstung über den
verwüsteten Ort ruhen.” Mit diesen Worten zeigte Gabriel nicht nur die Zeit der Ankunft des
Messias, sondern auch das an, was sich mit dem Messias selbst, mit dem jüdischen Volk und mit dem Tempel ereignen würde.

Zum zweiten Mal wurde Gabriel zu dem Priester Zacharias, dem Vater des heil. Johannes
des Täufers, gesandt, da er eben opferte. Der Engel stand zur rechten Seite des Altars und
sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht, Zacharias! Denn dein Gebet ist erhört worden; deine
Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären und du sollst seinen Namen Johannes nennen.
Du wirst dich freuen und frohlocken und viele werden sich über seine Geburt erfreuen.
Denn er wird groß sein vor dem Herrn, er wird weder Wein noch berauschende Getränke
trinken und wird schon vom Mutterleib an mit dem heiligen Geiste erfüllt werden. Und er
wird viele aus den Kindern Israels zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren und er wird vor ihm
einher gehen im Geiste und in der Kraft des Elias, um die Herzen der Väter zu den Kindern
zu kehren und die Ungläubigen zu der Weisheit der Gerechten, um Gott dem Herrn ein
vollkommenes Opfer zuzubereiten.” Mit diesen Worten zeigte Gabriel den Vorläufer des
wahren Messias.

Das dritte Mal wurde eben dieser Engel zu der seligsten Jungfrau Maria gesandt und diese
Gesandtschaft war die wichtigste und die trostreichste. Er grüßte sie mit den
Worten: „Gegrüßt seist du, voll der Gnade, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den
Weibern.” Als aber Maria über diese Worte erschrak, sprach er zu ihr: „Fürchte dich nicht,
Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Sieh! du wirst empfangen in deinem Leibe
und einen Sohn gebären und seinen Namen sollst du Jesus nennen. Dieser wird groß sein
und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden und Gott der Herr wird ihm den Thron
seines Vaters David geben; und er wird im hause Jakob in Ewigkeit regieren; und seines
Reiches wird kein Ende sein.” Die reinste Jungfrau war bereit, in Allem den Willen Gottes
zu tun, weil sie aber nicht wußte, wie sie Mutter des eingeborenen Sohnes Gottes werden
sollte, da sie Jungfrau bleiben wollte, sagte ihr der Engel, der heil. Geist werde über sie
kommen und die Kraft des Allerhöchsten werde sie überschatten. Er setzte hinzu: auch
Elisabeth, ihre Verwandte, welche viele Jahre unfruchtbar war, habe wirklich einen Sohn
empfangen, weil bei Gott alles möglich ist. Als nun die seligste Jungfrau hierauf die
Einwilligung mit den Worten gegeben hatte: "Sieh ich bin die Dienerin des Herrn, es
geschehe mir nach deinem Worte," schied der Engel von ihr und kehrte zu dem zurück, der ihn gesandt hat.

Aus dem, daß der heil. Gabriel von Gott zu einer so wichtigen Gesandtschaft gebraucht
wurde, schließen die heiligen Väter, er müsse einer der Vornehmsten himmlischen Geister
sein. Sein Name kommt auch mit seinen Verrichtungen überein; denn Gabriel heißt . Er
hat Christus den Herrn, den wahren Messias, verkündet.
Ciao
Laeusel 8-)

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Beitragvon Laeusel » Di Dez 02, 2008 9:13 am

Türchen Nummer 2


Haselnußmakronen

Zutaten

250 Gramm Zucker
250 Gramm Haselnußkerne (oder fein gemahlene)
3 Eier
1/2 Stange frische Vanilleschote
Backoblaten mit einem Durchmesser von 5 cm.
ein wenig Puderzucker

Vorbereitung:
Sollten sie ganze Haselnüße gekauft haben, werden diese als erstes ganz fein gemahlen.
Weiter stellen wir uns ein Backblech bereit und belegen dieses im Abstand von 2 cm mit
kleinen runden Backoblaten. Jetzt schalten wir den Backofen ein und während wir jetzt zur
Zubereitung schreiten lassen wir ihn auf 180 Grad vorheizen.

ZUBEREITUNG:
Zunächst schlägt man die Eier in eine Rührschüssel, kratzt dann vorsichtig das Mark der
Halben Vanilleschote aus und gibt dies zu den Eiern. Dann werden die Eier mit dem
Vanillemark mit einem Handmixer schaumig gerührt und gibt anschließend nach und nach
den Zucker dazu (man läßt ihn langsam einrieseln). Die Masse wird solange gerührt, bis
sich der Zucker in der Masse nahezu vollständig aufgelöst hat. Jetzt geben wir die fein
gemahlenen Haselnüße dazu und vermengen alles gut miteinander.

Mit einem Löffel werden aus der Teigmasse kleine Häufchen auf die Backoblaten gesetzt.
Sollten sie anstatt der Löffel die Hände benutzen wollen, müssen diese unbedingt vorher
mit Wasser befeuchtet werden.

Zum Schluß wird über die Häufchen Puderzucker gestäubt. Man kann auch auf jedes
Häufchen eine ganze Haselnuß setzen und dann erst mit Puderzucker bestäuben.

Bei 180 Grad auf der mittleren Schiene werden die Makronen hellgelb gebacken. (10-15
Minuten) Je geringer die Hitze, umso besser für die Makronen...jedoch dauert es dann
länger.. Bei 120 Grad muß man dann schon mit einer guten Stunde rechnen und man
spricht dann auch mehr vom Trocknen als backen.


Copyright by Josef Dirschl
Das Rezept Haselnußmakronen von Josef Dirschl darf mit Quellenangabe versehen gerne
privat genutzt und weitergegeben werden.
Quellenangabe:
Haselnußmakronen von Josef Dirschl
Ciao
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Beitragvon Laeusel » Mi Dez 03, 2008 9:24 am

Und das dritte Türchen ist offen.


Der Lebkuchen
Vor mehr als 600 Jahren fand man in Nürnberg die erste Erwähnung eines
„Lebküchners“. Die Bezeichnung Lebkuchen stammt wahrscheinlich von dem
Begriff „Leb“ ab, was soviel wie „Laib“ bedeutet. Früher wurden die Lebkuchen
noch mit Honig hergestellt, weil Zucker zu dieser Zeit noch ein Luxusgut war.
Erst ab dem 18. Jahrhundert wurde Zucker in so großen Mengen hergestellt,
dass der Preis für die Lebkuchenherstellung erschwinglich wurde. Je nach Region
wird der Lebkuchen unterschiedlich in Deutschland bezeichnet. Die Begriffe
„Labekuchen“, „Leckkuchen“, „Lebenskuchen“, „Magenbrot“ oder „Pfefferkuchen“
sind in den unterschiedlichen Regionen in Deutschland verbreitet.

Die Zutaten
Die Grundzutaten sind Mehl, Zucker, Persipan, Zitronat, Orangeat, Zimt, Kakao,
orientalische Gewürze und Triebmittel. Den Lebkuchen gibt es in verschiedenen
Sorten, wie Mandel, Walnuss oder Haselnuss. Oft wird der Lebkuchen entweder
mit Schokolade oder Zuckerglasur verfeinert.

Die ersten Honigkuchen
Schon bereits die alten Ägypter kannten honiggesüßte Kuchen. Sie hatten den Ruf,
Dämonen vertreiben zu können und dienten als Opferspeise und Grabbeigabe, als
Wegzehrung für die Toten auf ihrer langen Reise ins Jenseits.

Lebkuchenzeit
Lebkuchen ist ein Gebäck, das in zahlreichen Variationen vor allem in der Advents-
und Weihnachtszeit erhältlich ist.
Ciao
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Beitragvon Chris » Mi Dez 03, 2008 1:24 pm

Türchen 4 ......


Aus aktuellem Anlass erlaube ich mir, das bereits ausgiebig erprobt und allseits für gut befundene Rezept von Susi hinzuzufügen


Lebkuchen (Susi Müller, Nürnberg)

ca. 45 Stück Durchmesser 8 cm


12 Eier
1200g brauner Zucker
400g Honig
1 Pck Backpulver
3 Pck Lebkuchengewürz
300g Orangeat
300g Zitronat
80g Marzipan Rohmasse
750g gemahlene Mandeln
750g Haselnüsse

80 mm Oblaten (70mm geht auch)

Orangeat, Zitronat sehr fein schneiden (geht am besten in der Küchenmaschine mit dem Messer), Marzipan untermischen, so dass ein Brei entsteht.

Eier und Zucker schlagen bis sich der Zucker etwas auflöst (dauert etwas länger), Honig dazugeben.

Zuckermasse und Orangeat-Brei mischen, Lebkuchengewürz unterrühren.

Danach die gemahlenen Mandeln und Nüsse unterheben.

Die Masse auf die Oblaten streichen – bündig mit dem Rand.

Bei 175°C 15 – 18 Minuten backen; immer nur 6 Lebkuchen auf ein Blech.

Auskühlen lassen und in Kuverture tauchen oder mit einem Zuckerguss aus Glühwein bestreichen.
Besser Spinner als Schön!!!!
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Beitragvon Laeusel » Fr Dez 05, 2008 8:54 am

Heute reiss ich die 5 auf.


Am Weihnachtsabend

Feiner Plätzchenduft zieht durch das Haus
Am Balkon da hängt der Nikolaus
Lichter glitzern an den Bäumen
Kerzenlicht strahlt in den Räumen

Drinnen steht ein Baum, zum Fest geschmückt
Festlich glänzend ist auch der Tisch bestückt
In Sonntagskleidern nur vom Feinsten
warten vor der Türe schon die Kleinsten

Mit vor Freude leuchtend roten Bäckchen
auf all die schönen, bunten Päckchen
Gleich wird das Glöckchen hell erklingen
Kommt lasst uns Weihnachtslieder singen

Friedlich sinkt die Nacht herein
Durchs Fenster schaut ein Engelein
schaut auf all die glücklichen Gesichter
in den Augen spiegeln Kerzenlichter

Zufrieden blickt es in die Runde
und flüstert leise: „Hört die Kunde:
Christus ward geboren heute
drum seid glücklich liebe Leute

Feiert ihm zu Ehren diese Stunden
seid in Liebe ihm verbunden
so wie ihr die Familie liebt
auch Gott euch seine Liebe gibt.
Ciao
Laeusel 8-)

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Beitragvon Marion » Sa Dez 06, 2008 12:27 pm

das 6. Türchen is offen........


Die Nikolausgeschichte Bild



Der heilige Nikolaus lebte im 4. Jahrhundert und war Bischof
von Myra in Kleinasien, der heutigen Türkei.
Im 1I.Jahrhundert wurden seine Gebeine vor den Sarazenen
nach Bari (Italien) in Sicherheit gebracht. Dort ruhen sie heute noch.

Über den heiligen Nikolaus als Freund der Kinder und Schutzheiligen
der Schiffer und Kaufleute gibt es zahlreiche Legenden. Wegen seiner Freigebigkeit und Hilfsbereitschaft wurde er vom ganzen Volk verehrt und geliebt.
Eine Legende berichtet, wie Nikolaus einem armen Vater zur Aussteuer
für seine heiratsfähigen Töchter verhalf.
Da der Vater kein Geld besaß, musste er die Mädchen auf die Straße
schicken, wo sie sich ihr Geld selbst verdienen sollten.
Als Nikolaus davon hörte, war er voller Mitleid.
Er warf dem Vater in drei Nächten drei Goldklumpen in die Stube.
So kamen die drei Mädchen zu ihrer Aussteuer und konnten wenig später heiraten.
In einer anderen Version der Legende heißt es, Nikolaus habe das Gold
durch den Schornstein direkt in die Strümpfe der Mädchen geworfen,
die am Kamin zum Trocknen hingen.

Zur Erinnerung an den guten Bischof von Myra stellen die Kinder
am Vorabend des Nikolaustages Schuhe bzw. Stiefel vor die Tür
oder hängen Strümpfe an den Kamin.

In vielen Familien ist es üblich, dass ein naher Verwandter oder Freund
als Nikolaus auftritt, von den guten und weniger guten Taten
der Kinder berichtet und kleine Geschenke und Süßigkeiten aus seinem großen Sack verteilt.
Früher erhielten die Kinder vom Nikolaus noch einen Streich mit der Rute.
Das war ursprünglich keine Strafe, sondern eine Segensgeste:
Die Rute als der lebendige Zweig, der bei einer Berührung Fruchtbarkeit verheißt.
Mit der Zeit vergaß man diesen Sinn der Rute.

Sie wurde zur Bestrafung der Kinder missbraucht.
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Beitragvon Marion » So Dez 07, 2008 1:05 pm

Türchen Nummer 7.........


Der Weihnachtsbaum


Ich lag und schlief; da träumte mir
ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum.

Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.

Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab's, was ich nur wünschen kann
und was mir Freude macht.

Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.

Da wacht' ich auf aus meinem Traum,
und dunkel war's um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find' ich dich?

Da war es just, als rief er mir:
"Du darfst nur artig sein;
dann steh' ich wiederum vor dir;
jetzt aber schlaf nur ein!

Und wenn du folgst und artig bist,
dann ist erfüllt dein Traum,
dann bringet dir der heil'ge Christ
den schönsten Weihnachtsbaum.

(August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)
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Beitragvon Laeusel » Mo Dez 08, 2008 9:33 am

Türchen Nummer 8 ................. *Quietsch*


Christbaumkugeln

Bevor es Christbaumkugeln gab, wurde der Weihnachtsbaum mit Früchten und Zuckerwaren
behängt. Die Früchte, zumeist eingelagerte Winteräpfel, waren in den harten Wintermonaten
Mangelware und hatten für die Menschen damals eine große Bedeutung

In den Schlössern und der adeligen Bevölkerung wurden die Früchte später zuerst
vergoldet, dann durch wertvolle, versilberte Glaskugeln ersetzt. Dies erklärt, warum die
ersten urkundlichen Berichte meist aus dem Adel stammen. Der Brauch, Christbäume mit
funkelnden Kugeln zu schmücken, stammt also nicht aus dem Volk.

1870 erfindet Justus Liebig aus Morgenstern bei Gablonz die Kunst, Glaskörper von innen
zu versilbern. Aus Gablonz stammt auch die Familie Krebs, die heute in Rosenheim Glas-
Christbaumschmuck produziert. 1878 spricht die Sonneberger Handels- und
Gewerbekammer von „jährlich wachsender beifälliger Aufnahme“ des Glas-
Christbaumschmucks aus Thüringen. Dorthin waren die Glasbläser Böhmens im Zuge der
Gegenreformation vertrieben worden. 1893 ist der Glasschmuck an Weihnachtsbäumen
nicht mehr wegzudenken.

Bis heute hat sich der Brauch des Weihnachtsbaumschmückens und der Glaskugel auf der
ganzen Welt verbreitet. So ist der ursprünglich rein deutsche Brauch, losgelöst vom
christlichen Symbol, beispielsweise auch in Japan, Afrika, Südamerika oder Australien zu
finden. Traditionelle Kugelfarben wie Rot, Gold und Silber sind inzwischen durch modische
Töne wie Azurblau, Bordeaux, Kupfer oder Rose verdrängt worden.
Ciao
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Beitragvon Laeusel » Di Dez 09, 2008 9:20 am

Und die 9 ist offen.....


Weihnachten


Das Christfest ist das jüngste Christusfest der Kirche und wurde zunächst am 6. Januar gefeiert (=> Epiphanias).

Im Volksmund hat sich für dieses Fest der Name "Weihnachten" durchgesetzt, obgleich dieser
heidnischen Ursprungs ist und Bezug nimmt auf die " Rauhnächte", die 12 Nächte, die mit der Nacht
vom 24. auf den 25. Dezember beginnen und in denen damals die germanischen Priester, die Druiden,
Weihehandlungen vornahmen, um die Menschen vor dem Zugriff der Finsternis, dem Lebensbereich der
Dämonen, zu schützen. Die Germanen feierten ihr Mittwinterfest oder Julfest, zugleich ein Toten-
und Fruchtbarkeitsfest. Das Wort "Weihnachten" soll nun christlich die durch die Geburt Jesu
geweihte Nacht bezeichnen.

Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert.
Bei den Ägyptern wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer
begingen ihre feierlichen "Saturnalien" zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes,
an diesem Tag. - im julianischem Kalender fiel die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember. Kaiser
Aurelian (270 - 275) hatte den 25. Dezember als Geburtstag des "Sol Invictus", des "Unbesiegten
Sonnengott" feiern lassen. In der Zeit der längsten Nächste des Jahres hatten die Menschen das
Gefühl, den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein; deshalb wurde die Zeit nach der
Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden, zur besonderen Festzeit, in der der Sieg der
Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wurde. Schon Gegenpapst Hippolyt versuchte ums Jahr
217, all diese Kulte damit zu beseitigen, dass er das Fest der Geburt Christi auf den 25. Dezember
verlegte. Durchsetzen konnte dies aber erst Papst Liberius im Jahr 354. Die Christenheit, die Jesus
als "das Licht der Welt" (Johannesevangelium 8, 12) verkündigt, hat so die römische Tradition
übernommen.

Von Rom aus hat sich die Tradition schnell ausgebreitet: Bereits 360 bereits wurde das Fest der
Geburt Jesu in Nordafrika, um 370 in Oberitalien, ab 375 im Orient, nach 380 in Spanien gefeiert.
Zum Dogma wurde der Termin als Geburtstag Christi im Jahr 381 auf dem 1. Konzil von Konstantinopel
erklärt. Im 7./8. Jahrhundert setzte sich dieser Festtag auch in Deutschland durch, die Synode von
Mainz erklärte 813 diesen Tag offiziell zum "festum nativitas Christi". Mit ihm begann damals das
Kalenderjahr; der 1. Januar wurde erst mit Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16.
Jahrhundert zum Jahresbeginn. Der 25. Dezember blieb der Tag der Feier der Geburt Christi, obwohl
seit Einführung des gregorianischen Kalenders die Wintersonnenwende am 21. Dezember ist.

Seit dem 4. Jahrhundert gab es in Katakomben Malereien mit dem Kind zwischen Ochs und Esel,
teilweise auch mit Hirten. Erst später kamen Bilder, auf denen auch Maria und die Weisen zu sehen
waren.

Das Lukasevangelium erzählt, dass Maria ihren ersten Sohn gebar "und wickelte ihn in Windeln und
legte ihn in eine Krippe, weil sie in der Herberge keinen Platz fanden" (2, 7). Im 7. Jahrhundert
wurde in der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom eine Holzkrippe aufgestellt, in Italien waren
Krippen um 1478 weit verbreitet, nach Deutschland kamen Krippen Mitte des 16. Jahrhundert durch den
Jesuitenorden. 1537 sind Krippen zum Weihnachtsfest nachgewiesen in Brügge in Belgien, 1562 in
Böhmen, 1595 in Japan, 1599 in Ostindien, 1601 in Altötting Deutschland, 1607 in München.

Die Sitte, grüne Tannenzweige ins Haus zu stellen, taucht erstmals 1494 in Sebastian Brants
"Narrenschiff" auf. Aus dem Jahr 1535 ist überliefert, dass in Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen
und Buchsbäumchen verkauft wurden, die in den Stuben aufgehängt wurden; 1605 soll es einen mit
Äpfeln geschmückten, aber noch kerzenlosen Weihnachtsbaum in Straßburg gegeben haben. 1597
schmückte die Handwerkerzunft von Bremen erstmals einen Christbaum zur Weihnachtszeit. 1611 soll in
Schlesien der erste kerzengeschmückte Tannenbaum im Schloss der Herzogin Dorothea Sybille von
Schlesien gestanden haben. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich die Sitte, einen Tannenbaum
aufzustellen; so berichtete Lieselotte von der Pfalz 1708 von einem Buchsbäumchen mit Kerzen.
Goethe lernte den Weihnachtsbaum 1770 in Straßburg kennen, in Berlin soll der erste Weihnachtsbaum
um 1780 aufgetaucht sein. Für das Jahr 1813 werden erste Weihnachtsbaüme aus Wien gemeldet, 1815
aus Danzig. Schnell breitete sich der Brauch weltweit aus, man schmückte die Bäume mit Papierrosen,
Oblaten, Dörrobst, Äpfeln, Z uckerstücken usw., aber erst später auch mit Kerzen. Nach Amerika kam
der Weihnachtsbaum im Reisegepäck deutscher Auswanderer, 1891 wurde erstmals ein Lichterbaum vor
dem Weißen Haus in Washington aufgestellt.

Bereits um 1450 beschenkte man Kinder in Konstanz am Weihnachtstag, die Bescherung war aber
eigentlich mit dem Tag des Nikolaus verbunden. Die Bauern bezogen Tiere und Bäume in das Brauchtum
mit ein, sie erhielten Äpfel, Nüsse, Brot als Leckerbissen. "Lebkuchen" haben ihren Namen aus dem
Althochdeutschen, "leb" bedeutet Heil-, Arzneimittel; die Klöster hatten früher Gärten mit
Heilkräutern, das daraus bereitete Gebäck aus besonders wohlschmeckenden Heilkräutern und -säften
wurde am Christfest von den Klöstern als " Lebkuchen" verteilt. "Pfeffernüsse" wurden mit dem
früher sehr teuren orientalischen Gewürz gebacken, man konnte sie sich nur zu einem besonderen Fest
leisten.


Bauernregeln:
Wenn's Christkindlein Regen weint, / vier Wochen keine Sonne scheint
Ist gelind' der Heilig' Christ, / der Winter d'rüber wütend ist.
Weihnachten im Schnee, / Ostern im Klee
Grüne Weihnacht, weiße Ostern
Je dicker das Eis um Weihnacht liegt, / je zeitiger der Bauer Frühling kriegt.
Wenn's ums Christfest feucht und nass, / so gibt's leere Speicher und Fass.
Vor Weihnacht viel Wasser, / nach Johanni kein Brot.
Viel Wind in den Weihnachtstagen, / reichlich Obst die Bäume tragen.
Ciao
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Beitragvon Laeusel » Mi Dez 10, 2008 9:08 am

Heute öffnen wir das 10. Türchen

Viel Spaß beim Youtube gucken. ;)

Weihnachtsbeleuchtung zu Musik
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Beitragvon Laeusel » Fr Dez 12, 2008 10:57 am

Dann öffne ich mal die 11 und 12.....


Der einsame Schneemann

Was steht ein Schneemann so allein
im Schnee und auf der Flur
was schaut er auch so traurig drein
von Freude keine Spur. ?

Er blickt einsam übers Land dahin
mit Augen schwarz und rund
im Gesicht hat er ‚ne Rübe drin
und Kohlen sind sein Mund.

Weil gar so einsam ist sein Sinn
sucht er zum Zeitvertreib
so eine hübsche Schneemännin
für sich als Eheweib.

Drum baut nun eine Kinderschar
aus Schnee 'ne Frau für ihn
die beiden sind ab da ein Paar:
Schneemann und Schneemännin.

Ihm wird dabei so warm ums Herz
es schmilzt für die Schneemännin
und spätestens so Ende März
schmelzen die zwei dahin.



Herzenswunsch

Ich wünscht', es könnt' wie früher sein:
Die Kinder wieder brav und klein,
Du willst in meiner Nähe sein.
Wie schön war das Zusammensein !

Wie glücklich habt ihr mich gemacht,
wie häufig haben wir gelacht.
Wie schön war eine Schneeballschlacht,
wie traumhaft eine Winternacht.

Das Weihnachtsfest war wunderbar,
Ihr machtet meine Wünsche wahr.
Zwei Kinder und ein Liebespaar
begrüßten froh ein neues Jahr.

Schon bald wird wieder Weihnacht sein -
mit Euch -, d'rum will ich dankbar sein.
Doch aus dem Herzen ruft's vor Pein:
"Ich wünscht', Ihr könnt' wie früher sein !"



O Tannenbaum

Zum unveräußerlichen Schatz deutscher Weihnachtlieder gehört auch diese Weise.
Sie geht zurück auf ein schlesisches Volkslied des 16. Jahrhunderts, das zwar mit dem
Tannenbaum, aber nichts mit dem christlichen Weihnachtsfest zu tun hatte.
Erst 1820 entstand daraus das uns heute bekannte Lied, dessen erste Strophe August
Zarnack dichtete.
Im Jahre 1824 schuf der Leipziger Lehrer Ernst Anschütz auch die zweite und dritte Strophe.


O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie grün sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerszeit,
nein auch im Winter, wenn es schneit
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie grün sind deine Blätter!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!
Wie oft hat nicht zur Weihnachtszeit,
ein Baum von dir mich hoch erfreut.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!

O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren.

Volksweise, um 1799
Ciao
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Beitragvon Marion » Sa Dez 13, 2008 12:18 pm

.....und jetzt das 13. Türchen



Die Geschichte vom Weihnachtsstern über der Krippe

An dem Abend, als ich geboren wurde, leuchtete ein heller Stern über meiner Krippe. Dieser Stern sollte allen zeigen, dass das Christkind, also ich, zur Welt kommt.
Aber das mit dem Stern war gar nicht so einfach. Weisst Du, der Stern wäre fast nicht am Himmel gewesen, als ich geboren wurde. Ich würde Dir gerne erzählen wie das war mit dem Stern.

Caspar, Melchior und Balthasar waren seit einigen Wochen in der Wüste unterwegs. Auf ihren Kamelen ritten sie Nacht für Nacht dahin. Nach dem Weg brauchten sie nicht zu fragen, denn sie folgten dem Stern am Himmel. Es war der schönste Stern, den sie je gesehen hatten, denn er leuchtete am hellsten von allen und hatte einen langen Schweif.
Tagsüber schliefen die drei Weisen aus dem Morgenland, um in der Nacht wieder weiter zu reiten.

Eines Abends jedoch, als die drei sich auf die Reise machen wollten, hielten sie wie üblich Ausschau nach dem Stern. So sehr sie aber auch nach ihm am Abendhimmel suchten, sie konnten ihn nicht finden.
Traurig dachten sie nach, was sie tun könnten. Sie überlegten hin und her und kamen zu dem Schluss, dass der Stern vom Himmel herabgefallen sein könnte. Aber so ein Stern fällt doch nicht einfach so vom Himmel herunter? Als sie sich so ihre Gedanken machten, fiel ihnen in weiter Ferne ein Glitzern im Sand auf. Schnell ritten sie zu der Stelle und stellten fest, dass es Sternenstaub war. Überglücklich, dass sie endlich eine Spur des Sternes gefunden hatten, erkannten sie im Mondlicht eine kleine Gestalt.

In der Hoffnung, dass sie vielleicht erfahren könnten, was mit dem Stern passiert sei, ritten sie in aller Eile dahin. Es war ein alter, kleiner Mann, der mit seinem Esel unterwegs war. Als Kaspar nachfragte, wer er denn sei, antwortete der Mann, er habe viele kostbare Stoffe und Gewürze, die er auf dem Markt in der Stadt verkaufen wolle.
Unterdessen bemerkte Melchior, dass an den Taschen, die dem Esel umgebunden waren, jenes Glitzern war, welches sie im Sand gesehen hatten. Und bei genauerem Hinschauen entdeckte er den Stern in der Tasche.
Hatte der Mann den Stern gefunden oder vielleicht sogar gestohlen?
Auf Nachfrage von Balthasar, erzählte der alte Mann, dass er den Stern gefunden habe. Und weil er so schön leuchtete, habe er ihn einfach mitgenommen. Dem alten Mann aber war aufgefallen, dass der Esel den Weg ganz von alleine kannte, seit der Stern in der Tasche war.
Also ritten sie nun zu viert weiter in die Stadt und hofften nach wie vor, das Christkind zu finden.

Vor den Toren der Stadt fiel ihnen allerdings etwas Seltsames auf. Sie erkannten einen schwachen Schein. Neugierig eilten sie dort hin und fanden einen traurigen Engel.
Der Engel erzählte, dass er seine Laterne verloren habe. Es wäre die schönste und hellste Laterne am Abendhimmel gewesen. Durch eine kleine Unaufmerksamkeit sei ihm die Laterne heruntergefallen. Und nun sei er auf der Suche danach. Er musste doch allen Leuten mit seiner Laterne den Weg weisen und zeigen, wo das Christkind ist.

In aller Freude teilten die vier dem Engel mit, dass sie den Stern gefunden hatten.
Der Engel bedankte sich bei Ihnen und machte sich wieder auf den Weg in den Himmel zurück. Nach kurzer Zeit erleuchtete der Stern wieder am Himmel und zeigte nun allen, wo das Chrsitkind mittlerweile angekommen war.
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Beitragvon Marion » So Dez 14, 2008 2:59 pm

........und jetzt Türchen 14




Der geklaute Weihnachtsbaum
von Jutta Gnädig

Vom Walde draußen bin ich her,
ich wußte gleich, es weihnachtet sehr,
als dieser Kerl mit Beil und Schlitten,
verdächtig um mich rumgeschlichen.
Jetzt fängt er an mich umzuhauen,
Au! das tut weh! Der will mich klauen!
Der wird sich wundern hat er mich zu Haus.
Denn leider gehen mir die Nadeln aus.
Der Förster meint, das käm vom sauren Regen,
so schlimm wie dies Jahr sei`s noch nie gewesen.

Nun schmeißt er mich auf seinen Schlitten
und zurrt mich fest. Jetzt schnell noch eine Minitanne ausgerissen,
damit zum Fest die Oma auch ein Bäumchen hat und nichts wie weg.
Womöglich macht zu dieser Stunde der Förster grade seine Runde
und dem möcht er nicht in die Arme laufen.
Er hastet eilig durch den Wald,
inzwischen ist ihm lausig kalt.
Fliegt über eine Wurzel hin und schrammt sich auf das Doppelkinn.
Bleibt steh`n um etwas zu verschnaufen
und merkt, jetzt hat er sich verlaufen.
Sucht fluchend nun am Waldesrand bis er sein Auto wiederfand.
Wirft mich, er hat`s gefunden kaum,
samt Schlitten in den Kofferraum und startet

aber, tuck, tuck, tuck,

das Auto macht nicht einen Ruck.

Wär nicht ein netter Mensch gekommen,
der ihn in`s Schlepptau hat genommen.
er stünde noch dort sicherlich.

Ja, Weinachtsbäume klaut man nicht !!!!!!!!!!!
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Beitragvon Marion » Mo Dez 15, 2008 9:10 am

und die 15...........



Der Dezember


Das Jahr ward alt. Hat dünne Haar.
Ist gar nicht sehr gesund.
Kennt seinen letzten Tag, das Jahr.
Kennt gar die letzte Stund.

Ist viel geschehn. Ward viel versäumt.
Ruht beides unterm Schnee.
Weiß liegt die Welt, wie hingeträumt.
Und Wehmut tut halt weh.

Noch wächst der Mond. Noch schmilzt er hin.
Nichts bleibt. Und nichts vergeht.
Ist alles Wahn. Hat alles Sinn.
Nützt nichts, daß man's versteht.

Und wieder stapft der Nikolaus
durch jeden Kindertraum.
Und wieder blüht in jedem Haus
der goldengrüne Baum.

Warst auch ein Kind. Hast selbst gefühlt,
wie hold Christbäume blühn.
Hast nun den Weihnachtsmann gespielt
und glaubst nicht mehr an ihn.

Bald trifft das Jahr der zwölfte Schlag.
Dann dröhnt das Erz und spricht:
Das Jahr kennt seinen letzten Tag,
und du kennst deinen nicht.


Erich Kästner
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Beitragvon Laeusel » Di Dez 16, 2008 8:45 am

Und das 16te Türchen...............


Michael 154

Ida hatte die Hände zum Gebet gefaltet und betrachtete ihren kleinen Weihnachtsbaum. Ihre Augen waren feucht,
und sie dachte daran wie es früher war. Im alten Radio auf der Kommode ertönte leise, “Stille Nacht, heilige
Nacht“. Ida dachte an ihren verstorbenen Mann Albert, an Anna ihre beste Freundin und an Toni, ihren Sohn, der
in jungen Jahren einem schlimmen Herzleiden erlag. All ihre Lieben wurden von Gott vor ihr zu sich gerufen. Es
machte sie traurig und sie war sehr alleine, so wie an diesem heiligen Abend. Sie setzte sich, senkte den Kopf, und
wehrte sich nicht länger gegen ihre Tränen. Manchmal fragte sie sich, wann sie denn auch endlich gehen dürfe,
aber der liebe Gott wird schon wissen was recht ist, und sie glaubte sehr fest an Gott. Ihre Augenlider waren
schwer, die Wangen feucht und ihre alten Hände hielten verkrampft das Taschentuch fest, als es an der Tür
klopfte.
Sie erhob sich und ging mit den Bewegungen eines alten, gebrochenen Menschen an die Tür, und öffnete sie.
Ein Junge stand da. Schmächtig klein war er, mit blond gelockten Haaren und wunderschönen Augen in einem
zierlichen Gesicht. „Ja“, sagte Ida und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Ich bin Michael“, erwiderte der Junge.
„Michael?“, fragte Ida.
„Ja, Michael 154“, lächelte der Junge.
„154, was bedeutet das?“, wunderte sich Ida.
„Ich bin Michael 154, weil ich als der 154 Engel mit dem Namen Michael, in diesem Jahre, das Licht des Himmels
erblickte“, antwortete Michael vergnügt.
Ida sah in fest an. „Was kann ich für dich tun Michael?“
„Sie haben gesagt, ich soll dich abholen kommen, Ida.“
„Wer hat das gesagt?“
„Nun, Albert, Anna, Toni und all die anderen.“
„Und wie soll das gehen?“, fragte Ida ungläubig.
„Es ist ganz einfach“, sagte Michael. „Gib mir deine Hand und schließe deine Augen, Ida.“
Ida glaubte nicht so recht, was hier geschah, aber sie tat wie ihr geheißen. Sie fühlte sich ganz leicht, und es war ihr
wohlig Warm. Michaels Hand hielt sie ganz fest.
„Mach deine Augen wieder auf Ida“, sagte Michael.
Ida öffnete ihre Augen und sah in die Runde. Sie meinte zu träumen. Sie war in einem festlich geschmückten Saal,
voll von Menschen an reichlich gedeckten Tischen, und einem Christbaum, so einen schönen hatte sie noch nie
gesehen. Und da! Das gab’s doch nicht! Da waren ihr geliebter Albert, Anna, Toni und viele Gesichter die sie
kannte, alle winkten ihr zu.
Sie ließ Michaels Hand los und ging zu den Menschen, die ihr alles im Leben bedeuteten.
Es wurde das schönste Weihnachtsfest für Ida. Sie weinte, aber nicht aus Gram, sondern vor hellstem Glück.
In später Stunde ging Ida zu Michael zurück und sagte traurig:
„Michael, ich danke dir tief aus meinem Innern, du hast meinem Herzen eine Zeit der höchsten Glückseligkeit
geschenkt, aber nun ist es spät, und du wirst mich wohl wieder nach Hause zurück bringen.“
Michael sah sie mit seinen schönen, guten Augen an und sagte:
„Nein Ida, dein zu Hause ist jetzt hier. Ich habe dich da unten abgeholt, weil deine Zeit auf der Erde abgelaufen ist.
Du bist jetzt für immer bei uns hier im Himmel und wirst es auch bleiben.“
Ida brachte kein Wort mehr hervor. Sie nahm Michael an die Hand, küsste ihn auf die Wange, und sie gingen
zurück zu all den anderen Engel.
Ciao
Laeusel 8-)

"Ich habe nie groß darüber nachgedacht, wie ich sterben werde.
Aber anstelle von jemandem zu sterben, den man liebt, scheint
mir ein guter Weg zu sein, um zu gehen."
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