Reviews - The Human Condition (german)

Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:39 am

MUSICHEADQUARTER.DE | Review online seit Ende März 2009 (7 von 9 Punkten)
Link: http://www.musicheadquarter.de/v1/cd-re ... _1464.html
SAGA haben in den letzten Jahren wahrlich ein Wechselbad der Gefühle unter ihren Anhängern ausgelöst. Da war zunächst
die umjubelte Tour, auf der das Megawerk "Worlds Apart" komplett aufgeführt wurde. "10.000 Days" wurde allen
Unkenrufen zum Trotz zum standesgemäßen Abschied für Michael Sadler – und die Abschiedstounee des Sängers, der die
Geschicke der Band gemeinsam mit den Chrichton-Brüdern mehr als 30 Jahre lang geführt hat, wurde zum Triumphzug
durch die altbewährten Wirkungsstätten. Wer nun allerdings glaubte, der Ausstieg Sadlers führe zum Ende der Band, wurde
schnell eines Besseren belehrt: SAGA baten per Internetrundschreiben um Videobewerbungen und die Wahl fiel auf den
Final Frontier-Sänger Rob Moratti, der zudem noch in Toronto lebt und die Band damit zumindest geographisch zurück zu
den Wurzeln führt. Seine erste Show mit der Band fand recht schnell am 20. Juni 2008 in Mount Forest im kanadischen
Ontario statt und es heißt, der Neue habe sich recht wacker geschlagen. Während Michael Sadler inzwischen mit Pur-
Gitarrist Rudi Buttas ganz neue Wege geht, wartet die Fangemeinde mit Bangen und Hoffen auf das neue Album, das
dieser Tage in den Regalen steht. Der Opener und Titelsong startet schon mal sehr verheißungsvoll. Als Clou – und um die
Spannung zu erhöhen – handelt es sich um ein Instrumental (nur mit Backgroundgesang), das ganz im Stil der alten SAGA
gehalten ist. Man stelle sich jetzt schon vor, dass die Konzerte der bald startenden Tour diesen Song an den Anfang stellen
und erst mal den alten Mitstreitern Gelegenheit zum Austoben gibt, bevor Rob auf der Bühne erscheint. Auch in den
übrigen Songs wird die Linie von "Trust" und "10.000 Days" konsequent und zur Freude der Fans fortgeführt. Ausrutscher
wie "Pleasure And Pain" und das unsägliche "Steel Umbrellas" sind zum Glück längst vergessen. Das Werk ist
abwechslungsreich und bewegt sich sicher durch die Gefilde von Rock und Progressive Rock. Mehrstimmige Gesangsparts,
ausufernde Soli sowie Anklänge an Jazz und Fusion lassen allerdings nur noch wenig von der alten Melodic-Rock-Attitüde
durchschimmern. Das mag einige Fans enttäuschen – mir persönlich allerdings liegt die Progschiene sehr. Was ist aber nun
mit Rob Moratti? Er ist zweifelsohne ein Sänger, dessen Stimme mit Sadler so gut wie nichts gemein hat. Das war wohl
auch die richtige Entscheidung – müsste er sich doch sonst ständig an ihm messen lassen. Er macht seine Sache gut und
die langjährige Erfahrung im harten rockigen Bereich ist ihm anzumerken und glänzt auch über das ganze Album hinweg.
Balladen sind bis auf die ruhigen Klänge von "Now Is Now" Fehlanzeige. Das Ganze klingt ein wenig nach meinen
Proghelden Spock’s Beard oder auch Sylvan, was gewiss kein Nachteil ist. Auf jeden Fall zeigt "The Human Condition", dass
die Legende auch ohne Sadler weiterlebt. Wir dürfen auf die 2009er Live-Termine gespannt sein und uns überraschen
lassen, wie Moratti die alten Stücke interpretiert. Ich erkenne mal bedingt positive Vorzeichen.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:40 am

MUSIK.TERRORVERLAG.DE | Review online seit Anfang April 2009
Link: http://www.musik.terrorverlag.de/rezens ... ct_cd=8629
SAGA bringen ihr sage und schreibe 20. Studioalbum auf den Markt. Nun steht zwar SAGA drauf, aber ist auch immer noch
SAGA drin? Bekanntermaßen hat Sänger Michael Sadler im Herbst 2007 die Band in aller Freundschaft verlassen und so
mussten sich die restlichen Prog-Saurier Ersatz für ihren charismatischen Fronter suchen. Fündig wurden sie bei Rob
Moratti, bis dahin Mitglied der kanadischen Formation FINAL FRONTIER. Doch schiebt man „The Human Condition“ in den
Player wird man zunächst weiter auf die Folter gespannt, wie der neue Mann am Mikro denn so klingt. Der gleichnamige
Opener gehört erstmal ganz den alten Recken Ian Crichton (Gitarre), Jim Crichton (Bass, Keyboards) und Jim Gilmour
(Keyboards), sowie Brian Doerner (Drums). Wie in einem Wettstreit eifern die Instrumente um die Gunst des Zuhörers, der
Sound ganz unverkennbar SAGA, der „Neue“ steuert jedoch nur einige verzerrte Textfragmente bei. Düster und schleppend
geht es dann mit „Step inside“ weiter, Moratti hat seinen ersten großen Auftritt, macht seine Sache anders, aber gut und
schwingt sich auf zu einem erhabenen Refrain. Auch beim verträumten „Hands of time“ macht er eine gute Figur, obwohl
mir das Stück insgesamt ein wenig zu lang geraten ist. Natürlich in diesem Genre nichts ungewöhnliches, keins der
insgesamt 9 Stücke ist unter 4 Minuten kurz, Radiorock können schließlich andere machen. Trotzdem muss ich schon an
dieser Stelle feststellen: SAGA konnten mich schon mal mehr fesseln und das möchte ich jetzt nicht mal alleine am Sänger
festmachen. Irgendwie verlieren sich die zahlreichen Soli und Melismen oft in der Unendlichkeit des total Egalen und ich
quäle mich durch die restlichen Titel wie durch Treibsand. Technisch natürlich auf höchstem Niveau, virtuos und intelligent,
aber trotzdem wird irgendwie nichts geboten, was einen alten Prog-Hasen überraschen könnte. Und so bleibt mein
abschließendes Urteil eher reserviert und ich trauere doch alten Zeiten hinterher, als ich mit zum Himmel gereckter Faust
zusammen mit Sadler „The Flyer“ oder „Wind him up“ gegrölt habe. Schrecklich unmodern, aber technisch genial werden
hartgesottene Proggies auch das 20. Album mögen, aber ob man damit heute noch neue Fans rekrutiert, halte ich für
zweifelhaft.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:40 am

MUSIKANSICH.DE | Review online seit Ende März 2009 (15 von 20 Punkten)
Link: http://www.musikansich.de/review.php?id=6638
Lange kein Album mehr mit so viel Spannung in den Player gepackt. Zwei Fragen lagen oben auf. Geht es weiter mit dem
Anknüpfen an die ersten vier Alben, eventuell sogar noch deutlicher an die Roots, wie bei den letzten Alben? Und natürlich:
Wie klingen Saga mit dem neuen Sänger Rob Moratti, dem Nachfolger von Michael Sadler, der die ersten 30(!) Jahre das
Mikro der Kanadier schwang? Es kann kaum erstaunen, dass die Antworten auf beide Fragen ineinander verschlungen sind.
Moratti ist nicht Sadler und auch nicht der Versuch ihn einfach zu ersetzen. Und so verändert seine Stimme den Sound der
Band. Sie ist weicher, höher, klingt verletzlicher – eher eine Soft-Pop-, denn eine Rock-Stimme. Das gibt Saga
Möglichkeiten, die sie bisher nicht hatten. Und damit meine ich keine Balladen am Rande des Kitsches. Die finden sich auf
The human Condition nämlich nicht. Aber so einen relaxten, fast swingenden Song, wie das abschließende „You look good
to me“, hat es bei Saga noch nicht gegeben. Im Gegenteil, unter Sadler sind in den 80ern, als man in den Synthiepop-
Bereich gegangen ist, gerade auch Balladen ins Beinkleid gegangen, weil ihm die sensible Emotionalität nicht in diesem
Maße lag. Da öffnen sich für Saga neue Horizonte. Mit „Now is Now“ wird bereits in diese Richtung gearbeitet. Diese
Wendung zum Sanften ist interessanter Weise bereits auf 10.000 Days zu beobachten gewesen. Ob die Band dort bereits
bewusst in diesem Sinne vorgearbeitet hat? Ob man mit Sadler sozusagen bereits den Boden für Moratti vorbereiten
wollte? Vorstellbar wäre es. Schließlich gibt es in der Geschichte der Rockmusik wenige Beispiele, in denen sich Bands so
friedlich und erwachsen von einem prägenden Mitglied getrennt haben, wie Saga das in den letzten Monaten im vollen
Lichte der Öffentlichkeit getan haben. Interessant wird es allerdings, wenn Moratti live die kräftigeren Gesangsfarben auf
die Palette bringen muss. Da habe ich gewisse Bedenken. Denn das Saga davon ablassen wollen, dafür gibt es keine
Anzeichen. Im Gegenteil. Es ist letztlich nicht die neue Stimme, die das Album prägt, sondern das Saga-typische
Zusammenspiel von rockigen Gitarren und progressiven Keyboards. Als wollten sie das ihrem neuen Frontmann erst einmal
ins Stammbuch schreiben, eröffnen sie das Album mit einem Quasi-Instrumental, das als längster Track des Albums kaum
als pures Intro durchgeht. Hier, wie im folgenden „Step inside“, geben die Gitarren packend den Ton an, bevor dann zwei
etwas ruhigere Stücke folgen, die es Moratti erlauben sich gut in die weich gezeichnete Szene zu setzen. „A Number with a
Name” lässt neben dem Refrain mit seinem hohem Wiedererkennungswert sowohl Gitarren wie Keyboards reichlich Raum
zur Profilierung – für mich die ideale Single. Über „Now is Now“ wurde bereits gesprochen. Danach kommen zwei Tracks,
die mich ärgerlich machen, wenn ich auf den Tourplan von Saga gucke. Kein Konzert in Berlin und Umgebung. Das nächste
ist Hildesheim. Dafür zwei(!) Mal Worpswede(!!). Denn „Let it go” und „Crown of Thorns” bieten massig Steilvorlagen für
fantastische Live-Performances von Keyboards und Gitarren. Fazit: Wer an den alten Saga hängt und einem neuen Sänger
zugesteht, eigene Akzente setzen zu dürfen, müsste mit diesem Albummehr als zufrieden sein. Es eröffnet alle
Möglichkeiten. Ob sie genutzt werden, wird die Zukunft zeigen.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:41 am

MUSIKREVIEWS.DE | Review online seit Anfang April 2009 (8 von 15 Punkten)
Link: http://www.musikreviews.de/reviews/2009 ... Condition/
„Don’t Look Back!“ Schaut nicht zurück, mit Tränen in den Augen, weil ihr einem Sänger hinterher trauert, der bis zu
diesem Album maßgeblich die Musik von SAGA mit seiner charismatischen Stimme prägte. „Look Forward!“, und seht eine
Band, deren instrumentalen Ausflüge an neuer Frische und Härte gewonnen haben, deren Stimme aber genau das Charisma
verloren hat, welches bisher zu einer Art Markenzeichen von SAGA geworden ist. Sie werden also geteilt sein, die
Meinungen zum ersten Album der Nach-SADLER-Ära von SAGA. Und sicher werden viele, so wie wohl auch ich, glauben,
dass MORATTI alles das nicht hat, was SADLER ausmachte: eine einzigartige Stimme mit hohem Erkennungswert und einen
Einfluss auf die SAGA-Musiker, der recht dominant und stilprägend war. Denn plötzlich dominiert und fasziniert die Musik
viel mehr als der Gesang – und plötzlich kommen wieder die progressiven Gefühle auf, die wir seit „Generation 13“ für
SAGA als verloren ansahen. „The Human Condition“ beginnt mit einem fulminanten Stück, das die Richtung des neuen
Albums mehr als deutlich vorgibt: progressive Härte und produktionstechnische Achterbahnfahrten, die den Boxen unserer
Anlage so einiges abverlangen. Das macht Spaß und seit dem unglaublichen „New Rising“ von SEVEN STEPS TO THE GREEN
DOOR, einer deutschen Band mit so einigen SAGA-haften Zügen, bin ich seit langem nicht mehr von einem Eröffnungstitel
dermaßen angetan gewesen. Auch bestätigt sich meine stille Hoffnung, die ich nach dem nur durchschnittlichen
Vorgängeralbum „10.000 Days“ hatte, dass der einzige wirklich spannende Titel darauf, „Corkentellis“, als Maßstab für den
Nachfolger gilt. Tatsächlich setzt „The Human Condition“ genau hier wieder an. Aber auch der Widerspruch in den
Aussagen eines SADLERS und IAN CRICHTONS zur Thematik Konzeptwerk lassen so einige Meinungsunterschiede zwischen
Band und ehemaligem Sänger erkennen. Während SADLER noch bei „10.000 Days“ behauptete, bewusst kein Konzept zu
verfolgen, um nicht als „übermäßig geistig durchdacht“ zu klingen, erfahren wir nunmehr von CRICHTON zu „The Human
Condition“, dass sie sich „für die Form eines Albums jedes Mal ein spezielles Thema“ aussuchen, bevor sie mit dem
Komponieren beginnen. „Der Titel ‚The Human Condition’ erklärt sich von selbst.“, setzt CRICHTON fort. Recht hat er. Es
geht um den Zustand der Menschheit. „Es ist ein weites Feld, Luise.“, würde dazu wohl der Vater von Effi Briest im
Fontane-Klassiker äußern. So ein Konzept sagt alles und auch gar nichts und jeden noch so kleinen Schmachtfetzen, wie
„Hands Of Time“, kann man darin unterbringen. Aber hinter „Hands Of Time“ verbirgt sich noch eine zweite, aus meiner
Sicht erschreckende Erkenntnis. Nämlich dass ROB MORATTI stimmlich eine große Ähnlichkeit mit JON BON JOVI hat. Eine
Stimme eben, die mehr für die ruhig-hymnischen als die komplexeren oder progressiv-härteren Momente taugt. Hier also
liegt der Widerspruch des neuen Albums. Die instrumentale Ausrichtung und der Gesang bilden nicht immer eine Einheit,
passen nicht immer zusammen. Und spätestens bei „A Number With A Name“ bestätigt sich dieser Eindruck endgültig.
Eigentlich der einzige, wirklich nach moderner Hörweise typische SAGA-Titel klingt mit MORATTI nach eingeschlafenen
Füßen. Aber man muss solcher Aussage zugute halten, dass diese Kritik nicht so böse gemeint wie geschrieben ist –
vielleicht weist ja MORATTIS Stimme schon beim folgenden Album mehr Ecken und Kanten auf, klingt mutiger und
abwechslungsreicher als die recht glattgebügelte Variante auf „The Human Condition“. Den Menschen wie das Album „The
Human Condition“ zeichnet nicht nur aus, dass er zwei Augen, sondern manchmal auch zwei Gesichter hat – ein schönes
und ein weniger schönes. Das schöne Human-Condition-Gesicht sind besonders die vielfältigen, sehr abwechslungsreichen
Instrumentalteile, das weniger schöne die etwas eintönigen Gesangspassagen, denen schlicht und ergreifend der
Wiedererkennungswert fehlt. FAZIT: Wendet den Blick nach vorn und seht: Das Leben geht auch ohne SADLER weiter und
es hat eine vielleicht verheißungsvolle MORATTI-Zukunft. Willkommen im Zeitalter einer Band, die noch immer so klingt,
wie man es von ihr erwartet, die aber trotzdem ein paar mutige, härtere und progressivere Seitenpfade betritt, wie wir sie
seit „Generation 13“ nicht mehr von ihr zu hören bekamen bzw. zu erhoffen wagten.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:42 am

MUSIKZIRKUS-MAGAZIN.DE | Review online seit Ende März 2009
Link: http://www.musikzirkus-magazin.de/datei ... dition.htm
„The Human Condition“ ist die lang erwartete neue CD der kanadischen Band Saga, nach dem Austritt ihres
charismatischen Sängers Michael Sadler. Viele Musikbegeisterte und vor allem Fans fragen sich, wie es nun weitergeht.
Schon beim ersten Durchlauf der Scheibe wird klar, Saga klingt nicht mehr wie zu Zeiten von Sadler. Und das liegt nicht
nur an der Stimme des neuen Sängers Rob Moratti. Der typische Sound ist zwar an einigen Stellen immer noch vorhanden,
doch hat sich die Grundausrichtung mehr in Richtung Melodic Rock mit Hard Rock-Einflüssen bewegt. Schon Mitte der
90’er hatten die Kanadier versucht mit den Alben „Generation 13“ und „Pleasure & The Pain“ eine etwas härtere Gangart
einzuschlagen um sich von ihrem sehr proggigen Stil zu entfernen. Zwar sorgte „Generation 13“ für einige sehr positive
Kritiken, doch bei den Fans kam dieser Wandel nicht wirklich an und die Band orientierte sich wieder mehr an ihren
Wurzeln. Jetzt, nach dem Ausstieg von Michael Sadler, vollzieht der kanadische Fünfer die Trendwende mit dem neuen
Album. Der Opener, das Titelstück der CD, ist ein nahezu sehr proggiges und sogar mit jazzigen Elementen versehenes
Instrumentalstück. Lediglich der Titel wird in einer Art verfremdeten Satzgesang dargeboten, bei dem man die Qualitäten
des Neuen am Mikro noch nicht zu erkennen vermag. Das ist - für Saga-Fans zwar ein ungewöhnlicher - aber schon mal
ein gelungener Einstieg in die CD. Ab Track Nummer 2, „Step Inside“, ist dann Rob’s Stimme deutlich zu vernehmen. Und
ich muss sagen, die rockt ganz gut, hat aber wenig mit Sadler zu tun. Dies und der Umstand, dass auch die anderen vier
Instrumentenkünstler mehr Rockorientiert zu Werke gehen (Ian Crichton bearbeitet seine Saiten in einem ganz anderen
Stil, als man es gewohnt ist), lässt die neuen Songs mehr in den Bereich des Hardrock bzw. des Melodic Rock
umschwenken. Ich muss aber sagen, dass die neuen Stücke schon einen gewissen Reiz haben und bin sehr gespannt, wie
die dann live auf der Bühne rüberkommen. Mit „Hands Of Time“ haben sie eine sehr proggige Ballade am Start. Und wenn
dann „Avalon“ angestimmt wird, dann kommt erstmals Saga-Feeling auf, obwohl das Stück einige sehr folklastige Sounds
aufzuweisen hat. Dieses Stück hat darüber hinaus durch seine sehr schöne Melodie Hitqualitäten. Allerdings ist der
Mittelteil (wenn Jim Gilmour den Gesangspart übernimmt) dann doch etwas sperrig geraten. Auch „A Number With A
Name“ verbreitet durch Rhythmus und Sounds den Flair, der Saga in den Jahren ihrer Karriere so beliebt machte. Aber auch
dieses Stück ist etwas sperriger, als die früherer Alben. Bei der zu Beginn von „Now Is Now“ startenden Perkussion dachte
ich zunächst, jetzt käme ein Genesis-Stück vom „We Can’t Dance“-Album, doch weit gefehlt. Schnell entwickelt sich das
Stück, das im weiteren Verlauf recht funkig und fusionmäßig (auch sind unterschiedliche Stilelemente zu hören) abgeht.
Und nicht nur Ian Crichton geht an seiner Gitarre anders zu Werke, auch Jim Gilmours Tastenarbeit hat sich, im Vergleich
zum Vorgängeralbum durch weitere Stilelemente verändert. Vor allem bei „Let It Go“ klingt Jim so befreit und
experimentell, als hätte man ihn gerade erst von der Leine gelassen. „Crown Of Thorns“ ist ein Rocker, der sich durch seine
Gitarrenattacken und das treibende Schlagzeug in der Sparte Progmetal gut machen wird. Mit dem proggigen „You Look
Good To Me“ endet das erste Album des neuen Saga-Zeitalters. War ich beim ersten Hören zunächst enttäuscht, so machte
schon der nächste Durchgang einen wesentlich besseren Eindruck. „The Human Condition“ ist ein Album, dass man auf sich
wirken lassen und bei dem man die Erwartungen an ein Saga-Album zurückstecken muss, dann entfaltet sich die Kraft des
neuen Werkes.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:42 am

NECKBREAKER.DE | Review online seit Ende März 2009 (8,5 von 10 Punkten)
Link: http://www.neckbreaker.de/CD-Reviews/Sa ... condition/
Hatte ich kürzlich im PENDRAGON-Review von Bands gesprochen, die in diesem Jahr noch etwas vorhaben, so war damit
sicherlich auch SAGA gemeint. Unter anderem könnte man da jetzt auch noch DREAM THEATER und RIVERSIDE anführen,
gerade bei den New Yorker Marktführern ist jedes Album ein Ereignis. Bei den Polen und den Kanadiern allerdings könnten
die Voraussetzungen unterschiedlicher kaum sein. Ist das vierte Album der Nachwuchshoffnung wohl das meist erwartete
im Prog-Bereich, so könnte „The human Condition“ das meist gefürchtete sein. Wie man bereits mitbekommen haben
sollte, verließ Ende 2007 Sänger Michael Sadler nach 30 Jahren die Truppe und wurde von Rob Moratti ersetzt. Kaum ein
anderer Besetzungswechsel war je so gravierend in der Rock-Historie, denn die charakteristische Stimme von Sadler prägte
den Sound ungemein. Die Vergangenheit zeigt auch, dass Fans oft Probleme mit neuen Sängern haben, Beispiele muss man
glaube ich nicht nennen. Es haben sogar einige Fanclubs ihre Arbeit eingestellt, auf den Websites prangt jetzt „No Michael,
no SAGA!“. Kein guter Auftakt für Moratti, der weiß welch schweres Erbe er antritt. Zum Glück stammen die meisten Songs
aus der Feder der Gebrüder Chrichton, so dass sich am Klang nicht viel ändern dürfte, oder vielleicht jetzt erst recht? Um es
gleich vorweg zu nehmen, auf „The human Condition“ klingen SAGA zu 100% nach SAGA. Mehr nach SAGA als die
popiggen Ausflüge von „Wildest Dreams“ oder „Steel Umbrellas“ und viel mehr als die Technoanbiederung „The Pleasure &
the Pain“. Da sind doch alle Befürchtungen der Anhängerschaft grundlos gewesen, denn die Trademarks sind nach wie vor
dieselben wie bisher. Immer noch ist der Sound der Formation von den Gitarrenstaccatos, den flinken Soli, den Licks von
Ian Crichton und dem Spiel von Jim Gilmour geprägt, der alle möglichen Klangfarben aus seinen Tritons heraus holt.
Zusammen bilden sie das gewohnte Grundgerüst, die typischen Harmonien, die klassischen Anklänge, die Fusionelemente,
alles vorhanden, ebenso wie ausladende Solopassagen. Das zeigen sie schon zu Beginn beim siebenminütigen Titeltrack, der
größtenteils instrumental gehalten ist. Eine ideale Spielwiese für die beiden, die sich mit ihren Duellen durch den gesamten
Song jagen. Dennoch hat das Stück eine klare Songstruktur, der Refrain birgt die einzigen Gesangsspuren was von der
Machart an den Opener des letzten URIAH HEEP-Outputs erinnert. Die Stimme des „Neuen“ wurde allerdings von Vocodern
stark verzerrt, damit bereiten sie die Hörer quasi langsam auf Moratti vor, lassen ihn noch nicht ganz zur Entfaltung
kommen. So dauert es bis zu „Step inside“, bis man in den Genuss des neuen Frontmanns kommt. Und siehe da so
unähnlich sind die Stimmelagen gar nicht, man hat keine Rockröhre geholt, sondern eine hohe, klare Stimme. Natürlich
kommt er nicht an das prägnante Timbre von Sadler heran, das ist gut so, ein Klon hätte ihm seine Einzigartigkeit
genommen. Der gute Rob hingegen klingt da schon ein wenig austauschbarer, was seine Leistung nicht schmälern soll,
unverkennbar bleiben SAGA immer noch. Eigentlich würden die Titel auch mit der alten Frontbesetzung funktionieren.
Anschließend begeht die Truppe einen kleinen dramaturgischen Fehler, indem sie gleich eine Ballade anhängt. Hier wäre
mir ein flotteres Lied lieber gewesen wie beispielsweise das folgende, sehr eingängige „Avalon“. Dazu hat die Band schon
immer Probleme mit den ganz ruhigen Songs gehabt, auch „Hands of Time“ kommt nicht über Durchschnitt hinaus. Alles
beim Alten könnte man also annehmen, doch ganz so ist es nicht, ein paar Nuancen haben sich doch ein bisschen
geändert. SAGA loten die Grenzen zwischen sphärischen Passagen, Progressivität und rockiger Attitüde mehr aus, wechseln
öfter das Tempo, was mehr Dynamik bringt. Im Gegenzug kommt das Klangbild wärmer rüber, die Arrangements sind
weiter, geben den Melodien mehr Raum, der Pathos, diese leicht unterkühlte Arroganz rückt ein wenig in den Hintergrund.
Und das liegt nicht nur an Moratti, dem die kleinen, aber feinen Änderungen entgegen kommen. Insgesamt wirkt „The
human Condition“ auch spritziger als sein Vorgänger, vor allem mutiger. Bei „Now is now“ wird viel mit intelligenter
Elektronik gearbeitet, während „Crown of Thorns“ kräftig nach vorne rockt. Mut wurde ja auch bewiesen, als man nach so
langer Zeit ein neues Aushängeschild gewählt hat, mit dem sich die Fans erst vertraut machen müssen. So viel Mut muss
belohnt werden, am besten in dem man dem neuen Mann am Mikro eine Chance gibt, auch auf der Bühne mit den alten
Klassikern. Auf der Scheibe kann er auf alle Fälle überzeugen und nach ein paar Hördurchläufen muss der Prog-Gourmet
zugeben: „Es schmeckt nach mehr!“
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:43 am

RAGAZZI-MUSIC.DE | Review online seit Anfang April 2009
Link: http://www.ragazzi-music.de/saga09.html
Die kanadische Saga geht weiter, der Erzähler ist ein neuer und junger. Die Band hat aus ihrem angestammten Melodic
Rock die knackfrische Dynamik erhalten und taucht mehr denn je in progressive Komplexe ein, ohne wirklich ganz und
intensiv progressiv zu sein. Aber was bedeutet das schon. Ich empfehle den Fans und Skeptikern, die CD mit dem ersten
Stück zu beginnen. Der praktische Nebeneffekt: ihr könnt die Platte am Stück von Anfang bis Ende hören, gut, ist es
nicht?!? Da gibt es tatsächlich vertrackte Instrumentalarbeit, Keyboard und Gitarre teilen deftig aus. Macht gleich gute
Laune und fesselt von Beginn. Wozu die alten jungen Männer in der Lage sind, mit ihrem neuen Mikromann, zeigt sich in
den 9 Tracks ausgiebig. Schöne Instrumentalarbeit, irre schnelle Läufe, hart Rockendes, symphonisch Üppiges; rhythmisch
bleibt die Crew allerdings ihrem Metier treu. Zwar waren Saga-Songs wohl noch nie so komplex wie heute, auch, was die
Rhythmusausstattung betrifft, aber wer Progkomplexe gewöhnt ist und weiß, dass die Vertracktheitsskala praktisch
unbremsbar in den Himmel schießen kann, empfindet die erstklassige Einspielung als netten Melodic Rock. Im ersten Stück
klingt der Sangeskünstler noch etwas scheu, er baut elektronische Verfremdungen um seine Stimmbandsounds, wohl, um
die gespannte Gemeinde nicht sofort zu erschrecken. Ich erinnere mich noch an den ersten Asterix-Film, ich war geschockt,
diese dämliche Stimme aus meinem Helden zu hören. Pfui Teufel! Rob Moratti, so heißt der Herr mit dem strengen Blick
und der - doch - sehr interessanten und kraftvollen Stimme, passt so ganz und gar gut in den Bandsound, dass der Asterix-
Effekt ganz und gar ausfällt und sich positive Stimmung einstellt. Was wird Michael Sadler dazu wohl meinen?!? Ist
schnuppe und egal. Gute Einleitung, nicht gleich die ersten knapp sieben Minuten des die CD eröffnenden Titeltracks mit
der eleganten neuen Stimme zu beginnen und lieber deftig und ultraschnell zu rocken. Im zweiten Track, der viel
eingängiger und deutlicher Melodic Rock ist, ihr Fans seid schon eingestimmt und locker geklopft, überraschen Band und
Gesang mit altbekanntem Stil im erstklassig produzierten Sound. Schlicht gut. Die 9 Songs zeigen viel überraschendes
Material: progressive Komplexe, eingängig Stampfendes, metallische Gitarren, poppige Rhythmen. Saga erfinden sich nicht
neu und bleiben sich treu. Und das mit einer ungemeinen Fülle guter Ideen. Wo die das nach den 1.000 Alben und 2.000
Jahren nur immer noch her haben? Neuer Sänger? Ist angekommen.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:44 am

SCARRED-FOR-LIFE.DE | Review online seit Anfang April 2009
Link: http://www.smalltowncriminals.de/newsfl ... oryid=4842
Das neue SAGA-Album "The Human Condition" dürfte für Fans der kanadischen Progrocker eines der spannendsten
überhaupt sein, ist es doch das erste nach dem Ausstieg von Sänger und Gründungsmitglied MICHAEL SADLER. Der neue
Mann am Mikrofon heißt ROB MORATTI und ist nicht nur auf der Platte zu begutachten, sondern im April und Mai auch
auf der Bühne, wenn SAGA wieder ihre deutschen Fans beglücken. Doch kommen wir zunächst auf das Album zu sprechen.
Auf welchem CRICHTON und Co. es erst einmal spannend machen, denn der verspielte Opener und Titeltrack ist ein Semi-
Instrumental und es gibt nur eine Zeile mit Gesang - und die ist dann auch noch elektronisch verfremdet. Im
vergleichsweise harten "Step Inside" gibt es dann aber auch stimmlich die volle Ladung und es wird deutlich, dass MORATTI
sein Handwerk definitiv versteht. Seine Stimme ist hell und sauber und hat sogar ein bisschen Soul. Ein bisschen mehr
"Dreck" wäre nett gewesen, ansonsten ist seine Leistung tadellos. Ob die Stimme gefällt, ist letztlich also rein subjektiv.
Instrumental gibt es natürlich recht keyboardlastigen Progrock, der aber nicht zu ausschweifend gerät, sondern den Song
stets in den Vordergrund stellt. Die Produktion ist extrem klar und ein bisschen höhenlastig geraten, was aber kein
Störfaktor ist. Besonders überzeugend ist das Gitarrenspiel vom IAN CRICHTON und in der Gesamtbetrachtung klingt das
Album frisch und spontan. Die Songs kommen meist ganz gut auf den Punkt und gefielen mir immer dann am besten, wenn
es ein bisschen härter zur Sache geht. Eher seichte Nummern wie "Avalon", das swingende "You Look Good To Me" oder die
Einschlaf-Ballade "Hands Of Time" sind dementsprechend nicht so mein Ding. Dafür wussten neben dem erwähnten "Step
Inside" das leichtfüßige und prägnante "A Number And A Name" sowie das relativ energische "Crown Of Thorns" zu
gefallen. Das seltsame, etwas sperrige "Now Is Now" ist sehr interessant und versprüht gar ein bisschen Musical-Flair. Da
ich es grundsätzlich härter und/ oder düsterer mag, sind SAGA zwar nicht unbedingt mein Fall, aber objektiv bietet "The
Human Condition" wenig Kritikpunkte. Ob es zu den Highlights in der Diskografie der Band zu zählen ist, müssen demnach
andere entscheiden, eine ordentliche Progrock-Scheibe ist es aber allemal.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:44 am

SQUEALER-ROCKS.DE | Revew online seit Ende März 2009
Link: http://www.squealer-rocks.de/cdreview.php?var=1885
In Anbetracht der Dringlichkeit vieler Fragen gibt es heute keine floskelhafte Einleitung, sondern sofort Antworten: Ja! Der
„Neue“ - Rob Moratti - ist ein wahrer Sangesgott und ein Glücksgriff für die Band. Nein! Er lässt sich nicht mit Michael
Sadler vergleichen, da komplett andere Stimmlage. Ja! Die Band klingt anders als vorher. Ja! Viele Fans werden zunächst
leicht geschockt sein. Nein! Das neue Album ist kein Reinfall geworden, sondern der beste Saga - Output seit „House of
Cards“. Danach sieht es beim knapp 7 - minütigen Opener und Titelsong jedoch noch nicht aus. Diese knüppelharte, nahezu
instrumentale, lediglich die Worte „The Human Condition“ sind per Vocoder zu hören, wuselige Prog - Abfahrt würde ich
vielleicht bei Symphony X erwarten, nicht aber bei Saga. Und dann noch zu Beginn...nee, viel zu lang. Völlig falsch platziert,
der Track. Doch aller Groll verfliegt mit dem Übersong „Step Inside“. Wobei: Nach Saga klingt auch dieser Überhammer
recht wenig. Ich wähne mich hier eher im skandinavischen Prog - Universum mit Bands wie Cloudscape oder Pagans Mind.
Das ist zweifellos Metal, liebe Freunde! Ändert aber nix an der Klasse des Songs bei dem auch endlich Rob Moratti seine
beeindruckende Visitenkarte abgeben kann. Was für ein Stimme, was für ein Refrain, was für ein mächtiger Soundteppich!!
Hier stimmt jede Feinheit. Doch Gemach, nur keine Angst; jetzt wird erst mal wieder etwas gediegener. Das ergreifende
„Hands Of Time“ hätte locker auf dem letzten Album stehen können und ist ähnlich wunderschön wie „10.000 Days“.
Spätestens ab jetzt wird jeder Hörer dem neuen Mann am Mikro hilflos ergeben sein. Unglaublich, wie viele Facetten der
Mann aus Toronto bei dieser Ballade in seinen Gesang einbringt. Seinen Stil würde ich mal ganz vorsichtig als eine Art
Steve Perry (Journey) mit rohem Touch bezeichnen. Ja, Journey ist ein gutes Beispiel, denn „Avalon“ ist ein Earcatcher mit
einer so fröhlichen Melodie, dass die Nummer sogar Chancen hätte, im Lokalradio gespielt zu werden. Natürlich gibt es hier
die üblichen Saga Trademarks zu hören, doch im Grunde reden wir hier von einem lupenreinen AOR - Track - aber einem
verdammt geilen, der einfach nur glücklich macht. Nun können sich wieder die Traditionalisten freuen, denn „A Number
With A Name“ ist absolut Saga - typisch. Eine locker - flockige Nummer mit der markanten Gitarre und den
unverkennbaren Keys, vergleichbar mit „Streets Of Gold“ oder „Runaway“. „Now is Now“ driftet durch seine fast
hypnotische Stimmung und den elektronischen Bombast in New Art Rock - Gefilde ab, wie sie von Bands von Porcupine
Tree beackert werden. Der fast zuckersüße und hymnische Refrain lässt die Nummer gottlob aber nicht in diese
neumodische Depri – Stimmung verfallen. Ein Song, der nicht sofort zündet, aber mit jedem Hören wächst. In die Kategorie
„Spätzünder“ fällt „Let It Go“ dagegen ganz und gar nicht. Das flotte Ding präsentiert nämlich auf wunderbare Weise, wie
Saga anno 2009 klingen: Progressiver und trotzdem eingängiger! Möglich, dass es am neuen Sänger liegt, der den Stücken
eine Prise US – Arena - Feeling verpasst und sie dadurch eingängiger erscheinen lässt. Möglich, aber im Endeffekt auch
egal. Wenn das Essen schmeckt, ist mir das Rezept wurscht! Die wunderbare neue Mischung des Saga Sounds setzt sich
auch bei „Crown Of Thorns“ fort. Man möge mir diesen Vergleich verzeihen, aber ich denke sehr oft beim Hören des
Albums: „Mensch, das hört sich an, als wenn eine junge Band Progressive - Rock / Metal mit ganz vielen Saga Einflüssen
macht“. Gibt es ein größeres Kompliment für eine alteingesessene Truppe? Der Rausschmeißer „You Look Good To Me“ ist
eine leicht funkige Gute - Laune Nummer, die irgendwo zwischen Glenn Hughes und Billy Joel hin und her pendelt. Dazu
die üblichen Crichton / Gilmour Trademarks – ach, was für ein herrlicher Abschluss! Saga haben mit ihrem ersten Album
nach Michael Sadler alles, aber auch wirklich alles, richtig gemacht!! Sie haben sich einen Sänger geholt, der in der
obersten Liga zu Hause ist, aber komplett anders als Sadler klingt. Sie haben ihrer Musik einen frischen Anstrich verpasst,
ohne auf alte Tugenden zu verzichten, die ihnen durch die etwas härtere Ausrichtung auch Fans aus dem Metal Lager
bescheren könnte. Sie haben ihr Scheibchen selbst produziert, damit ihnen wirklich niemand rein redet und der CD dabei
einen Riesensound verpasst. Und sie haben 8 wirklich fantastische Lieder komponiert (den Titelsong ignoriere mal ganz
gönnerhaft). Ein grandioser Neuanfang, den ich der Band nicht zugetraut hätte. Ich freue mich riesig auf die Tour im April!
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:45 am

TELESCHAU | Review
Auch das zeigt, welche Spannung herrscht: Einen Tag vor dem Erscheinen haben sieben Kunden bei einem Internet-
Versandhaus ihren Kommentar zu 'The Human Condition' abgegeben. Gerade zwei von ihnen haben die Platte bereits
gehört, der Rest bezieht sich auf den vorab im Netz veröffentlichten Song 'Step Inside'. Saga ohne ihren charismatischen
Sänger Michael Sadler, die Vorstellung wühlt die Fangemeinde auf. Sicher waren sich die Mitglieder dessen bewusst. Sie
starten und lassen ihr neues Frontkaninchen erst einmal im Hut. Der Titeltrack und Opener kommt nahezu komplett ohne
Gesang daher. Trotzdem wird aufgeatmet. Die wahnsinnigen Läufe von Ian Crichton und Jim Gilmour, sie sind noch da. Der
progressiv-neugierige Fokus, er ist wieder da. Eine Stimme bekommt man nur im Vocoder-Effektkleid zu hören. Ein mutiges,
zwischen den Noten auch angriffslustiges Zeichen: Hört auf, alles vom Neuzugang abhängig zu machen. Der Saga-Duktus
ist selbst dann erkennbar, wenn überhaupt keiner singt. 'Corkentellis' vom letzten Sadler-Album '10,000 Days' gab euch das
bereits mit auf den schweren Trennungsweg. Dann kommt er: Rob Moratti, bislang relativ unauffällig in den Reihen der
Melodic-Rocker Final Frontier zugange, tritt mit dem erwähnten 'Step Inside' aus dem Schatten. Mit lang gezogenen
Melodiebögen, die einer gemäßigten Progressive-Metal-Band gut stehen würden, pinselt er das altgediente Schiff neu an.
Er ist kein neuer Michael Sadler. Sein Gesangsstil erscheint vertraut. Vielleicht ist er - nun ja - 'normaler'. Wobei das nicht
wertend gemeint ist. Ähnlich hardrockend: 'Crown Of Thorns'. Neue Ufer einer bekannten Insel zu erkunden, dafür haben
sich Saga mächtig ins Zeug gelegt und dem neuen Mann wird die Freiheit gegeben, das Boot zu lenken. Meistens
zumindest. Wenn die Strukturen zu sehr in alte Gewohnheiten kippen und ihn dabei mitreißen ('A Number And A Name'),
melden sich die ursprünglichen Zweifel wieder. Auch ein 'You're Not Alone'-Gedächtnisriff zu Beginn von 'You Look Good
To Me' lassen einen vorsichtig werden. Für Prognosen ist es zu früh. So viel lässt sich sagen: Es ist ein ordentliches Album.
Und ja, man vermisst Michael Sadler.
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Beitragvon Susi » Do Apr 16, 2009 12:45 am

HISPEED.CH | Review online seit Anfang April 2009
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MONSTERSANDCRITICS.DE | Review online seit Anfang April 2009
Link: http://www.monstersandcritics.de/artike ... n-von-Saga

RADIOBERG.DE | Review online seit Anfang 2009
Link: http://www.radioberg.de/berg/rb/28982/m ... tem=215247

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WEB.DE | Review online seit Anfang April 2009
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