Mein Leben noch mal leben

[kuschelhawk]

Mein Leben noch mal leben
von Nadine Stair (85 Jahre alt)

Wenn ich mein Leben noch mal leben könnte, würde ich versuchen mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen.
Ich würde bis zum Äußersten gehen. Ich würde alberner als bei diesem Trip sein.
Ich weiß einige Dinge, die ich ernster nehmen würde. Ich würde verrückter sein. Ich würde weniger hygienisch sein. Ich würde mehr Chancen wahrnehmen.
Ich würde mehr unternehmen. Ich würde mehr Berge besteigen, in mehr Flüssen schwimmen und mehr Sonnenuntergänge beobachten.
Ich würde mehr Eis und weniger Spinat essen. Ich würde mehr aktuelle Probleme und weniger eingebildete haben.
Wie Du siehst, bin ich eine von den Menschen, die prophylaktisch und vernünftig und gesund leben. Stunde um Stunde, Tag für Tag.
Oh, ich hatte meine Momente, und wenn ich noch mal leben könnte, hätte ich viele mehr. Eigentlich würde ich gar nichts anderes wollen.
Einfach nur Augenblicke, einen nach dem anderen, anstatt so viele Jahre im voraus zu leben und zu denken.
Ich war eine von der Sorte Leute, die nirgendwohin ohne ein Thermometer, eine Flasche mit heißem Wasser, ein Gurgelwasser, einen Regenmantel und einem Fallschirm gehen.
Wenn ich noch mal leben könnte, würde ich leichter reisen als bisher.
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte, würde ich im Frühling früher anfangen, barfuß zu laufen und im Herbst später damit aufhören.
Ich würde öfter die Schule schwänzen. Ich würde gute Noten nur aus Versehen schreiben. Ich würde öfter Karussell fahren.
Ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.
Wenn Du Dich andauernd nur schindest, vergisst Du sehr bald, dass es so wunderschöne Dinge gibt, wie zum Beispiel einen Bach, der Geschichten erzählt und einen Vogel, der singt.

aus: ”Praktische Erlebnispädagogik”, herausgegeben von Annette Reiners


Ich wollt's euch nicht vorenthalten, weil ich's einfach passend und schön finde

[gold_schatz]

Oh Kuschel,

wenn daß immer so einfach wäre, das zu tun was man möchte.
Leider sind die Zwänge, die Dir dir Gesellschaft auferlegt, nicht so einfach abzuschütteln.

Du mußt so und so funktionieren, damit Du einigermaßen vernünftig durchs Leben kommst. Wenn Du das nicht tust, bist Du zwangsläufig auf der Verliererstrasse.

Aber schön wäre es trotzdem mal...

[Carmen]

Wirklich sehr schön

[Alex Ohm]

Ich würd mein Ticket auch noch mal buchen ........................69 Baujahr
Die Schule dann abfackeln, nach dem Motto "hura hura die Schule brennt" (Extrabreit)

Aber nicht ohne SAGA !!!

[danny]

Wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte, würde ich wahrscheinlich gar nicht so viel anders machen.... vielleicht nicht so früh heiraten.... obwohl....wenn ich das nicht gemacht hätte, hätte ich meine beiden Kiddies jetzt vielleicht nicht (und die würde ich für nichts in der Welt hergeben)....ich würde aber auf jeden Fall versuchen, mehr an meine Bedürfnisse zu denken (womit ich vor ca. einem Jahr wieder angefangen habe).....ich würde vielleicht einen anderen Beruf wählen (obwohl mir das was ich gelernt habe, immer Spass gemacht hat)......ich würde wahrscheinlich nicht meinen Beruf zugunsten meiner Kinder ganz aufgeben (aber wenn ich das nicht gemacht hätte, würde ich jetzt nicht die Weiterbildung machen und hätte nicht so viele liebe Menschen kennen gelernt und eine neue Herausforderung angenommen)....

....andererseits....wenn ich mein Leben nicht so gelebt hätte, wie ich es getan habe und wenn nicht das passiert wäre, was passiert ist, hätte ich meinen Schatz vor einem Jahr nicht kennen gelernt und das wäre ziemlich schade.....

....mein Leben hat in den letzten 1 1/2 Jahren jede Menge Veränderungen (von denen ich nie gedacht hätte, dass mir sowas mal passiert) erfahren und es stehen mir (und den Kids) noch einige bevor.....ich habe dadurch nur gewonnen.... an Erfahrung und an dem Wissen darüber, zu welchen Leistungen (auch emotional) ich fähig bin...

....es ist interessant, darüber nachzudenken, was wäre wenn....aber Tatsache ist, dass man nur ein Leben hat (zumindest auf dieser Erde und in dieser Dimension) und dass das, was passiert ist, nicht mehr rückgängig zu machen ist. Es ist aber auch so, dass das, was man erlebt hat, einem zu dem macht, was man ist. Und ist das wirklich so verkehrt?????







Oh Mann, war das philosophisch......

[kuschelhawk]

Oh Mann, war das philosophisch......

Danny, ich fand's klasse

[MichaelNoi]

Das sind wirklich sehr schöne Denkanstöße.
Ich versuche diese Gedanken schon jetzt und nicht erst mit 85 Jahren zu haben, das klappt nicht immer, aber es wird besser !
Ich bedauere z.B. die, die vor lauter Karriere den Blick für das Wesentliche verlieren. Irgendwann wachen sie vielleicht auf, aber dann kann es schon zu spät sein.
Emotional haben wir jedenfalls gegenüber den Ländern mit einer schlechteren Wirtschaftslage noch viel aufzuholen. Wer beneidet sie nicht ,die Südländer, um ihren Way of Life, den wir jedesmal aus dem Urlaub kommend in unseren Alltag übertragen wollen.

[Hinterländer]

Ein Thema über das ich mir bis vor etwas über einem Jahr auch häufiger Gedanken gemacht habe. Wie das nun mal so ist wenn man fast 3 Jahre lang alleine lebt und einem abends die Decke auf den Kopf fällt. In dieser Zeit habe ich viel über meine Mitmenschen, mich und meine Gefühle gelernt. Was würde ich anders machen? Vieleicht das Studium schneller beenden als ich es getan habe. Aber auf jeden Fall nicht mehr so leichtgläubig "Freunden" gegenüber sein, das hätte mir manche bittere Erfahrung gespart.

Ich habe aber auch meine wirklichen Freunde erkannt und sie lieben gelernt, denn sie haben mir an Stellen geholfen wo ich mir selbst nicht mehr zu helfen wußte.

Meine Vergangenheit hat mich zu dem gemacht was ich bin, und mit dem Ergebnis kann ich sehr gut leben. Ich weiß jetzt das ich nicht umsonst so lange Single war, sondern das das Schiksal mich einfach auf die richtige Frau hat warten lassen. Und ohne mein "Zuckerschneckschen" und die beiden Kleinen könnte ich mir mein leben nicht mehr vorstellen. Sie geben mir die Erfüllung und das Ziel das ich vorher nicht gekannt hatte. Ich kann also rückblickend sehr zufrieden mit dem sein was mir das Leben gebracht hat, auch wenn es mir zwischendurch manchmal nicht so vor kam und ich dachte "wenn ich die Zeit doch nur etwas zurückdrehen könnte".

Also kann ich sagen, die bitteren Pillen die ich bekommen habe haben sich im nachhinein als wichtige Abschnitte meines Lebens dargestellt und hatten ihre "Daseinsberechtigung".

Ihr seht also das ich nicht nur im Highnoon "Dummschwätzen" kann

[kuschelhawk]

Ihr seht also das ich nicht nur im Highnoon "Dummschwätzen" kann

Tja Stefan, letztendlich hätte Dein Beitrag auch aus meiner Tastatur kommen können Und genau WEIL wir uns im Hogh Noon ja immer etwas .... sagen wir mal "austoben" dachte ich mir, daß es an der Zeit ist, auch mal etwas wirklich Tiefsinniges zur Diskussion zu stellen

[Alex Ohm]

Aber auf jeden Fall nicht mehr so leichtgläubig "Freunden" gegenüber sein, das hätte mir manche bittere Erfahrung gespart.

Ich habe aber auch meine wirklichen Freunde erkannt und sie lieben gelernt, denn sie haben mir an Stellen geholfen wo ich mir selbst nicht mehr zu helfen wußte.

Also kann ich sagen, die bitteren Pillen die ich bekommen habe haben sich im nachhinein als wichtige Abschnitte meines Lebens dargestellt und hatten ihre "Daseinsberechtigung".

Ihr seht also das ich nicht nur im Highnoon "Dummschwätzen" kann

Wahre oder die richtigen Freunde ?
Aus meiner Erfahrung mit 35 Lentzers kann ich nur dazu sagen, Freunde sind die, die nicht nur Party und soweiter machen wollen.
Die echten Freunde sind auch da: wenn man im Krankenhaus liegt und an dort an einer schweren Krankheit behandelt wird, ob für einen kurtzen oder langen Zeitraum; wenn man in eine finanzielle Notlage geraten ist; den Arbeitsplätz verliert oder konkurs geht.
Da zeigen sich zu meist die wahren Freunde, die nicht nur zu einem stehen sondern auch unterstützen und mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Dat Leben kann schon manchmal HART sein, es gibt aber auch die vielen schönen Dinge, Momente im Leben die man mit Freunde erlebt. Diese Momente Stunden Minuten Sekunden kann keine Person einem nehmen oder klauen.