Review Worpswede
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Review Worpswede
Die Zukunft Sagas hat begonnen
Überzeugende Premiere mit neuem Frontmann Rob Moratti in der Music Hall
Von Lars Fischer
Worpswede. Rund ein Jahr Pause, das erste Konzert mit Rob Moratti in Europa und das zweite mit dem neuen Sänger überhaupt – es hätte für die Musiker von Saga viele
Gründe gegeben, nervös zu sein. Spürbar war davon bei ihrem Tourauftakt in der Worpsweder Music Hall überhaupt nichts.
Im Gegenteil: Die Kanadier legten ein durchweg überzeugendes und begeisterndes Konzert hin.
Wie gut die Kommunikation und das gegenseitige Beflügeln zwischen der Band und ihren Fans funktioniert, wird schon
beim ersten Song klar. Zum langen Instrumental-Intro von „The Human Condition“, dem Titelstück der aktuellen CD, finden
sich zunächst die vier Instrumentalisten auf der Bühne ein. Erst gegen Ende der Nummer kommt Moratti hinzu – und wird schon
vor dem ersten gesungenen Ton gefeiert.
Am 5. Dezember 2007 traten Saga zum letzten Mal mit Michael Sadler in München auf; danach trennten sich in aller Freundschaft die Wege des charismatischen Frontmannes
und der Band. Die verbliebenen Mitglieder Jim Gilmour (Keyboards), Schlagzeuger Brian Doerner, sowie Gitarrist Ian und Bassist Jim Crichton ließen sich Zeit und begangen
nicht den Fehler, überstürzt einen Sadler-Klon als Ersatzmann zu suchen. Sie würdigten die 30-jährige Ära Sadler mit der
Live-CD und -DVD „Contact“ und begannen beinahe gleichzeitig mit Moratti an neuem Material zu arbeiten.
Der äußerst sympathische Frontmann, der in Nordamerika mit seiner Formation Final Frontier langjährige Erfahrungen sammelte, erweist sich als perfekte Wahl. Er passt in das typische Klangkonstrukt der Progrocker perfekt hinein, aber er streut
auch eigene Akzente ein. Das aktuelle Programm der Band setzt nach dem Einstieg zunächst auf Bewährtes. Klassiker wie „The
Flyer“ und „Wind Him Up“ sind an den Anfang des Konzerts gerückt, und sie bringen allen Beteiligten die nötige Sicherheit. Ab
und zu guckt Moratti auf die vor ihm liegenden Textblätter, aber nur in wenigen Momenten geraten ihm die Zeilen durcheinander.
Einsätze und Phrasierung sind souverän, seine Performance ist angesichts der großen Konzentration verständlicherweise
eher zurückhaltend.
Auch der Rest der Band geht äußerst souverän zur Sache; nach einem halben Dutzend Songs wagt sie sich auch an neues Material. Stücke wie „Now Is Now“, „Step Inside“ oder das eingängige „You Look Good To Me“ fügen sich nahtlos ein ins Repertoire. Auch mit dem Manko, dass ihr regulärer
Drummer Brian Doerner wie schon bei der vergangenen Tour aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, gehen
Saga scheinbar problemlos um. In Chris Sutherland hat die Band einen herausragenden Antreiber, dessen kraftvolles Spiel einen reizvollen Kontrast zu den oft fisseligen Keyboard- und Gitarrenfiguren bildet.
Schnell ist die Premieren-Anspannung vergessen und der Auftritt nimmt den Lauf eines typischen Saga-Konzerts: musikalisch
anspruchsvoll bis nahezu perfektionistisch und die Fans mitreißend. Zum Finale mit den größten Hits „Don’t Be Late“, „You’re Not Alone“ und natürlich „On The Loose“ kocht die nahezu ausverkaufte Halle und die Fans singen wie gewohnt lauthals mit. „Ihr kennt die Stücke besser als ich“, kokettiert
Moratti und bedankt sich herzlich. Wer meinte, Saga sei mit dem Abgang Sadlers am Ende, sah sich getäuscht: Die Zukunft
der Band hat gerade erst begonnen.
Eher einer Reise in die Vergangenheit kam der Auftritt der Vorgruppe It Bites gleich. Die Engländer, die auch seit 27 Jahren
im Geschäft sind, klingen beinahe genauso wie Genesis Mitte der 70er Jahre. Das ist zwar wenig originell, passt aber offenkundig
bestens zum Geschmack der Saga-Fans.
Lars Fischer / Wümme Zeitung vom 18.04.2009
Überzeugende Premiere mit neuem Frontmann Rob Moratti in der Music Hall
Von Lars Fischer
Worpswede. Rund ein Jahr Pause, das erste Konzert mit Rob Moratti in Europa und das zweite mit dem neuen Sänger überhaupt – es hätte für die Musiker von Saga viele
Gründe gegeben, nervös zu sein. Spürbar war davon bei ihrem Tourauftakt in der Worpsweder Music Hall überhaupt nichts.
Im Gegenteil: Die Kanadier legten ein durchweg überzeugendes und begeisterndes Konzert hin.
Wie gut die Kommunikation und das gegenseitige Beflügeln zwischen der Band und ihren Fans funktioniert, wird schon
beim ersten Song klar. Zum langen Instrumental-Intro von „The Human Condition“, dem Titelstück der aktuellen CD, finden
sich zunächst die vier Instrumentalisten auf der Bühne ein. Erst gegen Ende der Nummer kommt Moratti hinzu – und wird schon
vor dem ersten gesungenen Ton gefeiert.
Am 5. Dezember 2007 traten Saga zum letzten Mal mit Michael Sadler in München auf; danach trennten sich in aller Freundschaft die Wege des charismatischen Frontmannes
und der Band. Die verbliebenen Mitglieder Jim Gilmour (Keyboards), Schlagzeuger Brian Doerner, sowie Gitarrist Ian und Bassist Jim Crichton ließen sich Zeit und begangen
nicht den Fehler, überstürzt einen Sadler-Klon als Ersatzmann zu suchen. Sie würdigten die 30-jährige Ära Sadler mit der
Live-CD und -DVD „Contact“ und begannen beinahe gleichzeitig mit Moratti an neuem Material zu arbeiten.
Der äußerst sympathische Frontmann, der in Nordamerika mit seiner Formation Final Frontier langjährige Erfahrungen sammelte, erweist sich als perfekte Wahl. Er passt in das typische Klangkonstrukt der Progrocker perfekt hinein, aber er streut
auch eigene Akzente ein. Das aktuelle Programm der Band setzt nach dem Einstieg zunächst auf Bewährtes. Klassiker wie „The
Flyer“ und „Wind Him Up“ sind an den Anfang des Konzerts gerückt, und sie bringen allen Beteiligten die nötige Sicherheit. Ab
und zu guckt Moratti auf die vor ihm liegenden Textblätter, aber nur in wenigen Momenten geraten ihm die Zeilen durcheinander.
Einsätze und Phrasierung sind souverän, seine Performance ist angesichts der großen Konzentration verständlicherweise
eher zurückhaltend.
Auch der Rest der Band geht äußerst souverän zur Sache; nach einem halben Dutzend Songs wagt sie sich auch an neues Material. Stücke wie „Now Is Now“, „Step Inside“ oder das eingängige „You Look Good To Me“ fügen sich nahtlos ein ins Repertoire. Auch mit dem Manko, dass ihr regulärer
Drummer Brian Doerner wie schon bei der vergangenen Tour aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, gehen
Saga scheinbar problemlos um. In Chris Sutherland hat die Band einen herausragenden Antreiber, dessen kraftvolles Spiel einen reizvollen Kontrast zu den oft fisseligen Keyboard- und Gitarrenfiguren bildet.
Schnell ist die Premieren-Anspannung vergessen und der Auftritt nimmt den Lauf eines typischen Saga-Konzerts: musikalisch
anspruchsvoll bis nahezu perfektionistisch und die Fans mitreißend. Zum Finale mit den größten Hits „Don’t Be Late“, „You’re Not Alone“ und natürlich „On The Loose“ kocht die nahezu ausverkaufte Halle und die Fans singen wie gewohnt lauthals mit. „Ihr kennt die Stücke besser als ich“, kokettiert
Moratti und bedankt sich herzlich. Wer meinte, Saga sei mit dem Abgang Sadlers am Ende, sah sich getäuscht: Die Zukunft
der Band hat gerade erst begonnen.
Eher einer Reise in die Vergangenheit kam der Auftritt der Vorgruppe It Bites gleich. Die Engländer, die auch seit 27 Jahren
im Geschäft sind, klingen beinahe genauso wie Genesis Mitte der 70er Jahre. Das ist zwar wenig originell, passt aber offenkundig
bestens zum Geschmack der Saga-Fans.
Lars Fischer / Wümme Zeitung vom 18.04.2009
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Susi - Beiträge: 6664
- Registriert: So Mai 06, 2001 2:00 am
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Re: Review Worpswede
Susi hat geschrieben: Die Engländer, die auch seit 27 Jahren
im Geschäft sind, klingen beinahe genauso wie Genesis Mitte der 70er Jahre. Das ist zwar wenig originell, passt aber offenkundig
bestens zum Geschmack der Saga-Fans.
Klar, allein die schnellen Gittarensoli und die fetten verzerrten Rock Bretter von Mitchell erinnern wirklich an die Flöte in Firth of Fifth.
Mein Lieblingstier isst Ameisen
- Oliver.Lucas
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- Wohnort: Köln
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